Das Ohrwaschl - Gefühlssache Auto

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Guido Tartarotti, Andreas Schwarz und Birgit Braunrath
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Man sieht die anderen nicht als Menschen an, sondern als Autos.

von Guido Tartarotti

über die Gefühlssache Auto

Das Problem mit dem Auto ist: Es wird nicht als Auto betrachtet. Sondern als Verlängerung der eigenen Persönlichkeit. Nicht ohne Grund sagt man „Ich stehe da hinten“, wenn man eigentlich meint: Mein Auto steht da hinten. Lustigerweise würde man das nie sagen, wenn es um andere Gebrauchsgegenstände geht.

Bemerkenswert ist auch: Während man das eigene Auto mit sich selbst verwechselt, verwechselt man die anderen mit ihren Autos. Verkehrspsychologen sagen, das sei der Grund für das hohe Aggressionslevel, welches die Teilnahme am Straßenverkehr so mühsam macht: Man sieht die anderen nicht als Menschen an, sondern als Autos.

Die Debatte ums Auto ist gefühlsgesteuert. Auch aufseiten der Auto-Gegner. Wenn der Verkehrsforscher Hermann Knoflacher in einem Buch Autos als „Viren“ bezeichnet, so ist das eine gute Pointe, aber einer sachlichen Diskussion abträglich (was schade ist, denn einige seiner Thesen sind es wert, diskutiert zu werden). Anderseits: Sachlich übers Auto reden? Ist das überhaupt

Kommentare