Das Gegenteil von Verbot

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wann kommen Gesetze gegen Vordrängen im Supermarkt?

von Guido Tartarotti

über das Handy-Verbot an Schulen

Eine Gymnasiallehrerin aus Villach wendet sich mit einem nachvollziehbaren Vorstoß ans Parlament: Sie fordert ein gesetzliches Verbot für Handynutzung an Schulen. Warum nicht auch in Theatern, möchte man als leidgeprüfter Besucher von ständig gestörten Aufführungen hinzufügen? Und wenn wir schon dabei sind: Wann kommen Gesetze gegen Vordrängen im Supermarkt, öffentliches Ausspucken und Stinken in der U-Bahn?

Nein, wir wollen ein wichtiges Anliegen nicht ins Lächerliche ziehen. Dass – um nur ein Beispiel zu zitieren – halbe Kinder einander Nacktbilder schicken, um als cool zu gelten, ist ein ernstes Problem. Nur leider wird sich das, wie andere unangenehme Dinge auch, nicht gesetzlich verhindern lassen. Abgesehen davon, dass Schüler Verbote mit Leichtigkeit umgehen, und dass Verbotenes noch interessanter wird: Der (richtige!) Umgang mit modernen Medien sollte im Gegenteil nicht verboten, sondern zum Unterrichtsthema werden. Verbote helfen nur beim Wegschauen, nach dem Motto: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.guido.tartarotti@kurier.at

Kommentare