Manchmal auch guter Humor.

von Guido Tartarotti

über die Verführungen des Internet.

Die sozialen Medien im Internet haben viele Funktionen. Zum einen dienen sie als Überflutungsbecken, um all die Katzenbilder, Essensfotos und erfundenen Konfuzius-Weisheiten aufzunehmen, damit der Überdruck nicht die Welt zerreißt. Zum zweiten sind sie der Spielplatz für alle, die ihre Helikoptermoral von der Leine lassen wollen – also jenen Stuhldrang, der dem Shitstorm vorangeht: das Aburteilen anderer zum Zweck der Selbstaufwertung.

Und zum dritten sind die sozialen Medien ein gigantisches Sackerl zum Reinreden von Beschwerden ans Schicksal: Der Bus ist weg; es regnet; ich hab Halsweh. Auf Twitter beklagte eine sogenannte „Waxing-Lady“, sie sei am 1. Mai durch aufmarschbedingte Verkehrsbehinderungen überrascht worden (in dem Zusammenhang ein Tipp: Nächstes Mal planend den Kalender zurate ziehen – der 1. Mai ist jedes Jahr am 1. Mai).

Manchmal ist das Internet aber auch ein Platz für guten Humor: Dass der Kanzler ausgerechnet das Bild aus einer Anti-Kanzler-Broschüre des Koalitionspartners zu seinem neuen Profil-Foto machte, ist eine gute Pointe.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" läuft am 6. Mai im Kulturcentrum Wimpassing, am 23. Mai im Theater am Alsergrund, am 31. Mai in der Kulisse Wien und am 8. Juni im Casino Baden.

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