Da bin i daham
Das Schöne am Begriff Heimat ist: Jeder hat eine, aber für jeden bedeutet sie etwas anderes.
Ein infektiöser Begriff in Wahlkampfzeiten ist „Heimat“. Eine Partei plakatiert „Mut zur Heimat“, was sprachlich kurios ist, denn Heimat ist keine Frage von Mut. Besonders absurd wird dieser Slogan, wenn man „Heimat“ durch konkrete Örtlichkeiten ersetzt: Mut zu NÖ? Mut zum Weinviertel? Mut zu Brunn am Gebirge?
In eine Heimat wird man hineingeboren, und dann braucht man das Glück, dass einem diese Heimat nicht durch Krieg oder Hunger wieder genommen wird. „Mut zur Heimat“ bedeutet vermutlich im Subtext: Der Wille, Heimat durch Abgrenzung zu definieren – Heimat, das sind „wir“.
Das Schöne am Begriff Heimat ist: Jeder hat eine, aber für jeden bedeutet sie etwas anderes. Für viele ist Heimat ein grafisches Gebilde auf der Landkarte, für andere eine Landschaft, ein Geruch, ein Geschmack, ein Mensch. Die einen fühlen Heimat, wenn Marcel Hirscher gewinnt, andere, wenn sie ein Stück von Shakespeare sehen. Die schönste Definition von Heimat stammt von Georg Danzer: „Wo meine Kinder schlafen/da bin i daham.“
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