Bürde der Schönheit

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Irgendwann schaut man vielleicht aus wie Keith Richards – also nicht mehr schön, aber dafür wirklich gut.

von Guido Tartarotti

über die Bürde der Schönheit

Jeder Dritte findet, schöne Menschen wirkten unnahbar. Das ergab laut einem Bericht der Welt eine GfK-Studie in Deutschland. Knapp drei Prozent der Befragten gaben sogar an, schon einmal einen Partner verlassen zu haben, weil dieser zu schön gewesen sei.

Zu schön, um wahr zu sein (in der Wissenschaft auch bekannt als Mag.-Karl-Heinz-Grasser-Syndrom): Das ist ein hartes Schicksal. Gemieden von den weniger Schönen, geht man einsam seines Weges und endet, wenn man Pech hat, als Kandidat und/oder Juror einer "Topmodel"-Castingshow.

Und genau deshalb tun wir es. Essen zu viel, lassen uns Hautunreinheiten, Bärte oder Tätowierungen wachsen, tragen Fragwürdiges bis hin zur Sandale mit Socken. Weil wir nicht unnahbar wirken und verlassen werden wollen.

Wer es trotz aller Mühe nicht schafft, die Bürde der Schönheit abzuwerfen, der sei getröstet: Die Schönheit ist eine Last, die mit den Jahren deutlich abnimmt. Irgendwann schaut man vielleicht aus wie Keith Richards – also nicht mehr schön, aber dafür wirklich gut.

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