Interessant ist ja, dass beim Selfie eine Person fotografiert wird, welcher der Fotograf schon einmal begegnet ist, nämlich sich selbst.

von Guido Tartarotti

über Selfies, John Malkovich und Zeitverschwendungen.

Der Hollywood- und Kaffeewerbespot-Star John Malkovich lehnt Selfies mit Fans ab: „Warum soll ich mich mit einer Person fotografieren lassen, der ich nie zuvor begegnet bin? Das ist doch Zeitverschwendung.“

Interessant ist ja, dass bei einem Selfie in erster Linie eine Person fotografiert wird, welcher der Fotograf garantiert schon einmal zuvor begegnet ist, nämlich sich selbst. Nun könnte man vermuten, dies sei die konsequenteste Form der Zeitverschwendung, weil man ja weiß, wie man ausschaut – und falls einen plötzlich Zweifel quälen, könnte man einen Spiegel befragen. Dennoch ist das eigene Gesicht inzwischen meistfotografiertes Motiv der Welt geworden. Vermutlich aus dem gleichen Grund, warum Menschen Wunschkennzeichen am Auto anbringen, „Kevin-Klaus was here“ an Wände kritzeln oder im Stau hupen: Um sich und der Welt zu versichern, dass sie am Leben sind.

Die Geschichte von dem jungen Mann, der sich zwecks besserer Selfie-Reichweite den Arm verlängern ließ, ist jedoch eine Satire-Meldung. Noch.

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