Es ist einfacher, gegen Hilfe zu sein, wenn man wegschaut.

von Birgit Braunrath

über die Tragödie in Lampedusa

Es ist einfacher, gegen Hilfe zu sein, wenn man wegschaut. Es ist leichter, die Toten vor Lampedusa auszublenden, wenn man die Berichte der Retter nicht liest.

Gegen dennoch aufkeimendes Mitgefühl hilft die Flucht in gute Tipps: „Sollen sie doch ihre Energie nicht in die lebensgefährliche Flucht stecken, sondern in den Aufbau von Wirtschaftsstrukturen in ihren Heimatländern!“ Dass dies – vor allem in Afrika – wesentlich mehr Mittel aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit erfordern würde, lässt sich dann ganz rasch mit dem blinden „Unser Geld für unsere Leut“-Reflex vom Tisch wischen.

Und wenn syrische Familien eine Zuflucht suchen um zu überleben, hilft sofortiges Augen-zumachen, wenn Bilder vom Leid der Zivilbevölkerung im Fernsehen auftauchen.

Es lebt sich gut in Österreich. Und es schläft sich gut hier, wenn man den Rest der Welt ausblendet. In diesem Sinne: Lesen Sie das Interview mit der Flüchtlingsfamilie im Chronikteil nicht! Es könnte Sie auf die Idee bringen, dass mehr Syrer unsere Hilfe brauchen.

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