Wer wird denn so kleinlich sein und wegen sowas gleich die Eltern zum Sprechtag bitten?

von Birgit Braunrath

über die lässlichen Fallfehler in Kurz' Bildungsbekenntnis

So, jetzt beruhigen wir uns alle wieder. Wer wird denn so kleinlich sein und gleich die Eltern zum Sprechtag bitten, nur weil Sebastian Kurz unter seinem Namen ein Bildungsbekenntnis mit zwei Grammatikfehlern veröffentlichen ließ? Es waren bitteschön Fallfehler – und die sind in Österreich endemisch. Hierzulande lässt man wegen dem Dativ den Genitiv aussterben, ohne zu merken, dass einer fehlt.

Außerdem ist Kurz in bester Gesellschaft: Im Jänner 2016 ließ der damalige ÖVP-Generalsekretär per Presseaussendung wissen: „Andreas Kohl wird ein hervorragender Bundespräsident.“ Ob die Kärntner VP von ihm abgekupfert hat, ist unklar, jedenfalls schrieb diese den armen Andreas Khol in ihrer Aussendung gleich acht Mal falsch.

Und wenn wir erst anfangen, alle FPÖ-Rechtschreibfehler aufzuzählen, sprengt das hier den Rahmen. Stellvertretend nur ein Auszug aus dem Inserat eines FP-Nationalratsabgeordneten: „Unsere Hausordnug: Sprache lernern.“ – Lästern wir also nicht über Kurz’ Fallfehler, fordern wir lieber eine Hausordnung für die kommende Koalition: Sprache lernen.

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