Sei glücklich, aber rasch!

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wer unglücklich ist, ist selbst schuld, denn er hat sich nicht bemüht.

von Guido Tartarotti

über Glück und andere Sorgen.

Ist es Ihnen aufgefallen? Gestern war Weltglückstag. Hat sich der Tag anders angefühlt als z. B. der Welttag der Fremdenführer, der Welttoilettentag, der Tag des deutschen Butterbrotes oder irgendein anderer Tag?

In früheren Jahrhunderten, da hatten die meisten Menschen auch bei uns andere Sorgen als das Glück. Das Leben war hart, Glück gehörte ins Land der Märchen: „Und sie lebten glücklich bis an ihr seliges Ende.“

Heute gilt Glück als eine Art Kulturtechnik, die man erlernen kann, wie Rad fahren, stricken oder mit Messer und Gabel zu essen, und eine eigene Glücksindustrie versorgt die Glückssucher mit Büchern, Seminaren oder Landkarten des Jakobsweges. Darin steckt eine gewisse Perfidie: Wer unglücklich ist, ist immer selber schuld (und niemand sonst!), denn er hat sich offenbar nicht genug bemüht.

Die unglücklichsten Menschen leben übrigens laut „Word Happiness Report“ im Jemen. Und zwar nicht deshalb, weil sie den Glückskurs geschwänzt haben, sondern weil dort ein furchtbarer Krieg herrscht.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" läuft am 21. April in der Hinterbrühl, Anningersaal, am 28. April im Wilheringerhof, Klosterneuburg, am 6. Mai im Kulturcentrum Wimpassing, am 23. Mai im Theater am Alsergrund, am 31. Mai in der Kulisse Wien und am 8. Juni im Casino Baden.

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