A b'soffene G'schicht

Das Ohrwaschl - Bestie Mensch
Berufsheer: Wo Argumente nicht genug vernebeln, hilft ja vielleicht benebeln.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Wer sich eine Suppe einbrockt, muss sie auch auslöffeln

von Andreas Schwarz

über die Berufsheer-Kampagne

Wer sich eine Suppe einbrockt, muss sie auch auslöffeln. Und die Geschichte dazu geht so:

Es war Wiens Bürgermeister, der einst den „in Stein gemeißelten“ Wehrpflicht-Kurs seiner Partei kippte und sich mit der Ankündigung einer Volksbefragung über ein Berufsheer noch einmal die Absolute sichern wollte (und kolossal scheiterte). Jetzt, vor dem Volksvotum, liegt trotz drolliger Kampagne der Kronen Zeitung auch die Mehrheit für eine Berufsarmee in weiter Ferne – da hilft nicht einmal ein ÖSV-Präsident, der auf den Sportseiten für Berufssoldaten wirbt (und Wehrdiener seine Pisten präparieren lässt). Also rückt in letzter Not der Schöpflöffel mit Hochprozentigem aus: Die Wiener SPÖ schickt ein Punsch-O-Mobil los (siehe hier), das mit pickertem Zeugs fürs Berufsheer mobilisieren soll.

Das ist genial. Der Wiener ist eh ganz narrisch auf Punsch. Wo Propaganda nicht genug vernebelt, hilft ja vielleicht benebeln. Sachinformation, Diskurs, ein Heereskonzept mit dem Regierungspartner? Geh wo, direkte Demokratie geht auch als b’soffene G’schicht.

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Guido Tartarotti, Andreas Schwarz und Birgit Braunrath.

Kommentare