Rambazamba
Viele Stars, zu wenig inhaltliche Logik. In Salzburg spielt es wieder Rambazamba!
Viele Stars, zu wenig inhaltliche Logik – das war am Donnerstag an dieser Stelle über das Programm von Intendant Alexander Pereira für die Salzburger Festspiele 2013 zu lesen. Um diese Behauptung zu untermauern: Insgesamt gibt es 280 Vorstellungen an 45 Tagen, das sind 6,22 pro Tag. Hunderte Kinder des venezuelanischen Musikschulprojektes „El sistema“ werden nach Salzburg geladen, sie bestreiten zehn Konzerte. Bei einem davon wird Simon Rattle 250 Zehn- bis Zwölfjährige dirigieren. In Salzburg spielt es wieder Rambazamba!Nun ist Alexander Pereira zweifellos ein fabelhafter Marketing-Stratege, der sich auch auf das Lukrieren von Sponsorgeldern versteht. Dass jeder Sänger nach höchsten Qualitätsansprüchen ausgewählt wird, scheint nicht ganz so wichtig zu sein wie die mediale Zugkraft.Mit diesen Ansätzen, finanzielle Hürden zu überspringen, wäre er wie geschaffen für ein Opernhaus, das unter eben jenen leidet: Die Mailänder Scala. Dort wird für die Zeit ab 2015 ein Nachfolger für Stéphane Lissner gesucht. Dieser wechselt an die Pariser Oper. Pereira war schon einmal im Gespräch für die Scala, das renommierteste Opernhaus, jetzt gilt er wieder als Favorit. Dem Vernehmen nach ist er jetzt schon oft in Mailand anzutreffen. Es könnte sich also eine Win-win-win-Situation ergeben: Für Mailand, Pereira selbst – und vielleicht sogar für Salzburg.
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