Warum heuer?

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Der Charme von Erl war stets, mit kargen szenischen Mitteln viel erreicht zu haben. Warum also plötzlich TV?

von Philipp Wilhelmer

Über ORF-Wahlzuckerl

Seit rund 400 Jahren ist Erl Passionsspielort. Seit 1998 werden dort die Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn aufgeführt. Und heuer finden diese Aufführungen erstmals ihren Weg in den ORF.

Das ist zu begrüßen. Schließlich ist im Westen kulturell auch viel los, vor allem im Sommer. Dass der ORF ausgerechnet heuer diese geografische Lücke in seinem Sommerprogramm schließt, verwundert dennoch. Das runde Jubiläum für das Gründungsjahr wäre kommenden Sommer, besonders spektakuläre Aufführungen wie den 24-Stunden-Ring gibt es auch nicht.

Heuer wird Rossinis „Guglielmo Tell“ aufgeführt, der vom ORF in einer eigenen Fernsehfassung gezeigt wird (zu sehen am 30. Juli). Der Charme von Erl war stets, mit kargen szenischen Mitteln viel erreicht zu haben. Warum also plötzlich TV?

Vielleicht deshalb: Neos-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner ist Präsident der Festspiele Erl. Und seine Stimme zählt bei der ORF-Wahl. Der Vorhang fällt am 9. August. Bis dahin ist mit weiteren Wahlzuckerln zu rechnen.

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