Nonnenfernsehen

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Das Thema Nonne und Reality-Fernsehen ist ausbaufähig, wie sich zeigt

von Philipp Wilhelmer

Über Schwestern im TV

Vor eineinhalb Jahren hat im italienischen Reality-Fernsehen eine Nonne dem Publikum gezeigt, wo der Hammer hängt (wo Gott wohnt, musste sie gerade dem italienischen Publikum vermutlich nicht erklären). Schwester Cristina Scuccia gewann die Castingshow „Voice of Italy“, veröffentlichte ein Album, cashte ab und verschwand wieder. Mutmaßlich im Kloster.

Das Thema Nonne und Reality-Fernsehen ist ausbaufähig, wie sich zeigt. Ende Februar startet im spanischen Fernsehen die Show „Ich will Nonne werden“, in der fünf junge Frauen dabei begleitet werden, wie sie dem Ruf Gottes folgen.

Die fünf Teilnehmerinnen durchlaufen während der Serie mehrere Stationen: Von einer Missionsgemeinschaft mit Schwerpunkt Wohltätigkeit und Bildung über eine seit Jahrhunderten abgeschieden lebende Ordensgemeinschaft bis hin zu einer Gemeinschaft von Nonnen im bolivianischen Urwald. Am Ende entscheidet sich, wer tatsächlich Nonne wird und wer nicht.

Wie die meisten schrägen Programmideen stammt diese aus den USA: Dort hat der Sender Lifetime „The Sisterhood: becoming nuns“ mit dem Nonnenfernsehen schon 2014 begonnen.

Erstaunlicherweise war das Feedback echter Schwestern sehr positiv. Zwar wurde einiges zugespitzt und dramatisiert, praktizierende Nonnen fühlten ihren Weg jedoch realistisch wiedergegeben. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Dieter Bohlen nicht auf dumme Ideen kommt.

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