Kasperl und Richterin

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Ein guter Interviewer holt auch aus dem Kasperl ein lohnendes Gespräch heraus. Insofern war die „Wahlfahrt“ mit Hanno Settele, Richard Lugner und Irmgard Griss eine gelungene Veranstaltung. Wir erfuhren wie der Baumeister tickt, wo sein moralischer Kompass hinzeigt und erblickten einen pragmatischen Ultraliberalen, der Konventionen ratlos anblickt, als könne er diese fremden Codes nicht deuten.

Ein lustiger Beifahrer ist er auf jeden Fall, auch wenn das nicht zur Wahlempfehlung reicht. Die ehemalige Höchstrichterin wiederum war sich ihrer Situation am Beifahrersitz von Settele nur allzu bewusst: Der grinst nett, will mir aber eigentlich nur etwas herauslocken! Warum man sich in eine öffentliche Wahl für ein öffentliches Amt begibt, wenn man offenkundiges Unwohlsein bei – gar nicht so unfreundlichen – Fragen verspürt, bleibt zu klären.

Warum man die sprödeste Kandidatin mit der schrägsten Einlage quälte (überall wo sie auftauchte, stand ein Trompeter), war auch nicht schlüssig. Aber lustig.

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