Der kleine Udo

Barbara Beer

Barbara Beer

Wie lieb man doch auch Menschen haben kann, die fallweise 'lecker' sagen.

von Barbara Mader

über Udo Lindenberg

Sich über die Deutschen aufzuregen kommt immer gut. Das P-Wort hört man auch von jenen, die ansonsten auf politische Korrektheit großen Wert legen und selbst beim Wurstsemmel-Einkauf Gender-Mainstreaming-Maßnahmen fordern.

Wer am Mittwoch auf ARD das Porträt über Udo Lindenberg gesehen hat, wird sich wieder bewusst werden, wie lieb man auch Menschen haben kann, die fallweise "lecker" sagen. Nina Hagen, Jan Delay, Inga Humpe. Und natürlich Udo Lindenberg, denn er ist die fleischgewordene Lässigkeit. Der heute 67-Jährige begann als Jazz-Trommler, revolutionierte als schnoddriger Panikrocker die deutsche Popmusik und stand immer auf der richtigen Seite. Sang gegen Nazis und für seine Fans in der DDR. Der „Kleine Udo“ schaffte es sogar in den Republik-Palast. In seiner Freizeit lungert er im Hotel Atlantik herum und nuschelt nachdenklich unterm Schlapphut hervor.

„Unser Udo Lindenberg, er ist halt vom Geist geküsst“, findet Nina Hagen, und besser kann man es nicht sagen.

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