Kopfschmuck

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Man kennt das vom englischen Ascot, wo es den Pferden mitunter schwerfällt, gegen die Hüte zu bestehen.

von Karl Hohenlohe

über Damen mit Hut

Bei der Veranstaltung "Lipizzaner in Halbturn" trugen Damen und Herren Hut.

Man kennt das vom englischen Ascot, wo es den Pferden mitunter schwerfällt, gegen die Hüte zu bestehen.

Allerorten werden Fotografien von behüteten Damen – rot, blau, grün, beige und sommergrau – veröffentlicht, für die Sieger ist dann oft nur noch ein kleines Plätzchen frei. So haben die Vollblüter eine Eifersucht entwickelt, die sich zur Aversion gesteigert hat: Sie scheuen, wenn eine Dame mit einem zu voluminösen Hut an ihnen vorbeigeht.

Von diesen Auswüchsen ist in Halbturn, dem Bernstein des Burgenlandes, nichts zu bemerken.

Im direkten Vergleich zu Ascot kann Halbturn bezüglich Zurückhaltung und Huthäufung eindeutig punkten. In Ascot wird doch stark übertrieben, kaum eine Frau, kaum ein Mann geht hutlos einher, ja sogar die Queen, gewöhnlich ein Ausbund an unauffälliger Kleidung mit Akzenten aus dem vorvorigen Jahrhundert, trägt einen nahezu modernen Hut.

In Halbturn hingegen trifft man alle paar Meter auf Damen und Herren, die nur ein Hütchen oder Käppchen tragen, von Zylindern keine Spur.

Manche, die dem Zeitgeist trotzen, haben gar keine Kopfbedeckung auf.

Während sie in Ascot Gefahr laufen, gelyncht zu werden, nimmt man im Burgenland kaum Notiz von ihnen.

Möglicherweise werden die Hutlosen bei " Lipizzaner in Halbturn" insgeheim sogar als Rebellen gefeiert, aber dass sie sich durchsetzen, nein, das will man auch wieder nicht.

Kommentare