Ges.m.b.H.: Der Fallensteller

Ges.m.b.H.: Der Fallensteller
Karl Hohenlohe über Fremdsprachenkenntnisse.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Mitunter muss man sich fragen, was hat man eigentlich gemein, mit den Prominenten? Das Problem, sie übertreiben, lobhudeln und lügen, genau wie wir selber. Als aktuelles Beispiel sei Magister Wagner-Trenkwitz angeführt, Volksopernzampano und einer der führenden Köpfe der heimischen Operettenzunft. Nichts ahnend saß man am Wochenende vor dem Fernsehgerät, da plötzlich hüpfte er bei "Seitenblicke" ins Bild und versuchte dem schreckensstarren Publikum glaubhaft zu machen, er wäre einer Fremdsprache kundig. Magister Wagner-Trenkwitz: "Ich weiß, was auf Japanisch Küchenschabenfalle heißt", dann legte er eine künstliche, die Spannung auf die Spitze treibende Kunstpause ein und würgte: Gokiburi Hoi Hoi heraus. Ich bin bei Übersetzungen immer sehr skeptisch, insbesondere wenn sie von Wagner-Trenkwitz getätigt werden. Zuerst rief ich bei einem meiner favorisierten japanischen Küchenmeister an, legte aber noch vor Knüpfung der Verbindung rasch auf. Mir war eingefallen, dass es nicht opportun ist, einen japanischen Koch bezüglich der genauen Übersetzung von Küchenschabenfalle zu befragen. Dann recherchierte ich im Internet und musste zu meinem Leidwesen zur Kenntnis nehmen, dass Wagner-Trenkwitz im Falle Küchenschabe = Gokiburi durchaus recht hatte. Gottlob wurde ich jedoch bei Hoi Hoi = Falle nicht fündig. Überhaupt müsste es sich bei Gokiburi Hoi Hoi meiner Meinung nach um eine Küchenschabenfallefalle handeln. Magister Wagner-Trenkwitz hat uns also wahrscheinlich bewusst belogen und es bleibt letztendlich nur die Hoffnung, dass er aus Schaben klug wird.

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