Fleischwunde

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Glücklich steuerte das schöne Steuerrad des stolzen Donauschiffes vor sich hin.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Herr Pereira, der Salzburger Festspielintendant, ist ein interessanter Mann.

Ein wenig altösterreichisch, gebildet, unterhaltend, angriffslustig und nicht frei von Humor. Ein Menschenfänger eben, was die lange Liste der Sponsoren, die er für seine Unternehmungen begeistern konnte, deutlich unterstreicht.

Nun saß Herr Pereira Frau Rett in " ORF III" gegenüber. Was Herrn Alexander Pereira von mir unterscheidet, ist der Umstand, dass er sich selbst, ich aber von anderen als "Kasperl" bezeichnet werde.

Herr Pereira stellt den "Kasperln" ein hervorragendes Zeugnis aus, dass sie auch ernst sein können, wenn ihnen danach ist, die Kasperliaden nicht immer einem kindischen Gemüt entspringen und fallweise einen hehren Zweck verfolgen.

Ich schloss Herrn Pereira also in mein Herz, nickte zustimmend, als er die sakrale Musikpries und noch mehr, als er seinen Mitarbeitern huldigte.

Aber – und jetzt kommt es – ich konnte ihn nicht lieben.

Immer wieder streifte die Kamera den guten Zwirn, fuhr den eleganten Maßanzug Pereiras entlang und blieb schließlich bei den schönen, schwarzen Schuhen hängen.

Dazwischen aber, auf Wadenhöhe, klaffte ein rosa Loch, die kurze Socke konnte das Fleisch nicht bändigen, es strahlte heraus und störte das propere Gesamtbild.

Herr Pereira konnte noch so schön sprechen, man war abgelenkt und ganz sicher, dass ein Strumpf anstatt des Socken wesentlich besser entsprochen hätte.

Was für ein banaler Standpunkt, wird manmir vorwerfen, aber genau diese oberflächliche Sicht der Dinge auszumerzen, hat sich der Salzburger Festspielintendant gottlob vorgenommen.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

Kommentare