Untaugliche Idole

Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Es war ein düsteres Wochenende für die Weltsportart Nummer eins. Erst beendeten die Hinweise in England zu einer drohenden Dopingwelle, die auch weite Teile der milliardenschweren Premier League erfasst haben soll, das Märchen von der Reinheit des Fußballs. Ob wahr oder nicht: Wieso sollte gerade in jener Sportart, in der es selbst für durchschnittliche Athleten überdurchschnittlich viel zu verdienen gibt, nicht nachgeholfen werden auf dem Weg zum Sieg?

Nur einen Tag später versenkte Lionel Messi die Hoffnungen der allerletzten Fußball-Romantiker im Panama-Kanal. Der Argentinier, der gekonnt nicht nur Gegenspieler ins Leere laufen lässt, sondern offenbar auch Finanzbeamte, taugt nicht zum Heilsbringer. Daran ändern weder karitative Engagements noch unbezahlte Botschafterrollen etwas.

Gerade für den Sport und seine Hauptdarsteller haben Gesetze zu gelten. Der Wettkampf innerhalb von Regeln ist die unverzichtbare Basis jedes Spiels. Lange (vielleicht zu lange) haben die Anhänger die schützende Hand über ihre Idole gehalten, länger jedenfalls als etwa bei Politikern oder Wirtschaftsbossen. Vergeben und vergessen war jeder Fehltritt, sobald das nächste Tor fiel.

Jubel – Ekstase – Ablenkung. Alles schön und richtig und wichtig. Auch in Zukunft. Nur muss nicht jede Ausnahmeerscheinung auch glorifiziert werden. Vielleicht ist das die härteste Strafe für so manchen Unbelehrbaren.

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