Grüezi

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Erst in aktuellen internationalen Vergleichen sind Schweizer Klubs nicht mehr viel erfolgreicher als österreichische.

von Wolfgang Winheim

über Neidgenossen

Schon vor Rapids Europa-League-Abschiedsspiel sickerte durch, wer bei Rapid künftig Grüezi sagt: Fredy Bickel, der beruflich als Moderator bei Radio Sunshine begann, soll Sportdirektor in Hütteldorf werden. Wie Teamchef Koller ist auch Rapids künftiger Sportchef Schweizer. Und wie vor fünf Jahren bei der Verpflichtung Kollers, werden Neidgenossen auch bei der Verpflichtung des Eidgenossen Bickel aufheulen. Zumal es fast 1000 Österreicher mit Trainer-Lizenz, aber ohne einträglichem Job gibt.

Rapids letzter Meistermacher, der im Moment ebenfalls spazieren geht, hält die (erst in den 90er-Jahren erfundene) Position eines Sportdirektors grundsätzlich für entbehrlich. Weil sie, wie Peter Pacult meint, nur viel Geld koste und Streitereien mit dem Trainer vorprogrammiert seien. Gleichgültig, ob Ausländer oder nicht.

Wie auch immer – was Vereinsstrukturen und Seriosität betrifft, wurden schmähbefreite Schweizer den Fußballverantwortlichen hierzulande in diesem Jahrtausend immer wieder (und zu Recht) als Vorbild hingestellt. Erst in aktuellen internationalen Vergleichen sind Schweizer Klubs nicht mehr viel erfolgreicher als österreichische. Und was die Nationalteams betrifft, so werden spätestens 2026 ohnehin die Schweiz u n d Österreich bei der WM vertreten sein. Zumal der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino die Endrunde 2026 allen Ernstes zu 48 Teilnehmern (bisher 32) aufgebläht haben will. Infantino ist ebenfalls Schweizer.

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