Anstoß: Stur bleiben

Anstoß: Stur bleiben
Rapid taumelte, "von den besten Fans der Welt" im Stich gelassen, in eine Derby-Schlappe, die bekanntlich doppelt schmerzt.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Wie die TV-Geräusche doch täuschen können. Sie war doch relativ laut, die Kulisse, die sich an diesem Sonntagnachmittag in diversen Wohnzimmern breitmachte. Nachvollziehbar, immerhin besuchten 32.000 Menschen das Happel-Stadion, um das Wiener Derby anzuschauen. Aber auch überraschend, denn jene Rapid-Fans, die glauben, einzig echter und wahrer grün-weißer Anhang zu sein, befolgten den sich selbst auferlegten Maulkorberlass. Den Ohrenzeugen im Stadion offenbarte sich die Sache schon anders. Dauerhaft zu hören war nur die Minderheit der violetten Gefolgschaft. Rapid taumelte, "von den besten Fans der Welt" im Stich gelassen, in eine Derby-Schlappe, die bekanntlich doppelt schmerzt. Still und stur wurde der Protest gegen die Maßnahmen des Klubs fortgesetzt. Schau an, Rapid ist plötzlich keine Religion mehr, Rapid ist doch nur eine Fußballmannschaft. Eine mit ziemlich irdischen Problemen. Probleme, die den Unterstützungsverweigerern allerdings Wind in ihre Segel blasen. Zu hoffen bleibt jetzt, dass die Klubverantwortlichen Steherqualität beweisen und nicht in die Knie gehen.

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