Krise! Welche Krise?

Christoph Geiler

Christoph Geiler

Absturz. Bruchlandung. Krise – was war in diesem Winter nicht schon alles über Österreichs Skispringer zu hören. Nur weil ausnahmsweise einmal kein Österreicher die Tournee gewinnt. Bloß weil die ÖSV-Adler nicht mehr Woche für Woche auf dem Siegespodest landen. Die Skispringer haben sich mit all den Titeln und Triumphen die Latte selbst so hoch gelegt, dass in der öffentlichen Wahrnehmung nun sogar ein vierter Platz in der Tournee-Gesamtwertung bereits als Misserfolg gesehen wird.

Dabei war es längst absehbar, dass Österreich über kurz oder lang die Lufthoheit im Skispringen verlieren würde. Die ausländische Konkurrenz ist auch dank österreichischer Trainer im Aufwind, zugleich haben viele der heimischen "Superadler" die Karriere beendet oder stecken im Tief, und die Nachfolge-Generation zerbricht (noch) an den großen Fußstapfen und der enormen Erwartungshaltung.

Insofern ergeht es den österreichischen Skispringern jetzt nur so, wie einst den übermächtigen ÖSV-Ski-Herren, die nach der Erfolgsära von Maier, Eberharter & Co. ebenfalls eine Dürreperiode hatten.

Wie sich wirklich eine Krise anfühlt, das erleben gerade die Finnen: Ein Jahr vor der Heim-WM springt die frühere Großmacht bei dieser Tournee dem ersten Weltcuppunkt noch hinterher.

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