Anstoß: Geschickt eingefädelt
Der gemütlich im Polstermöbel lümmelnde TV-Konsument kann’s nicht nachvollziehen. Dem von überdurchschnittlicher Promillezufuhr gezeichneten und auf Stemmbogen-Technik vertrauenden Hüttenbesucher ist bei seiner ersten und einzigen Abfahrt ohnehin alles wurscht. Merkt es ein Spitzen-Rennläufer, wie Marcel Hirscher einer ist, ob er eingefädelt hat – oder nicht? Schulterzucken.Jedenfalls hat der junge Österreicher gut unterhalten. Mit freiem Auge war die Fehlerhaftigkeit seines Stangentanzes nicht sichtbar. Es ist ebenso legitim, wenn sich der Kroate Ivica Kostelic darüber aufregt, dass beim Lauf seines großen Konkurrenten nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Mag sein, dass er mit seiner Wortwahl überreagiert hat. Doch Kostelic hat Leben in die Weltcup-Bude gebracht. In ein Getriebe, das sonst verlangt, Worte vier bis fünf Mal zu zerkauen, bevor sie ausgesprochen werden. Vielen Dank für einen emotionalen Skiwinter abseits der Pisten.
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