Alles balletti: Generationen-Konflikt

Anstoß: Gipfeltreffen
Ein Drittel glaubt in einer Umfrage auf kurier.at nicht an den Durchbruch der "neuen" Trainer-Generation.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Man wirke an einer Weltmeisterschaft mit, absolviere danach so etwas Ähnliches wie eine Ausbildung zum Fußballlehrer und ewig wird man rotieren auf dem heimischen Trainerkarussell. Gut und lange hat diese Anleitung einst funktioniert. Weltweit, in Österreich sowieso. Den Vertretern der 98er-Generation, die jetzt in der Bundesliga ihr Lehrgeld zahlen, hat diese fragwürdige Erfolgsformel nur mehr bedingt genützt. Sie sind großgeworden in einer leistungsorientierten, alles hinterfragenden Gesellschaft; präpariert in einer umfassenderen, den Nachwuchs fördernden Ausbildung;  konfrontiert jedoch mit dem Pech, dass das ständige Abrutschen der Liga mittlerweile die absolute Niveaulosigkeit erreicht zu haben scheint; ständig daran arbeitend, auf eine Ebene mit ihren namentlich berühmteren Vorgängern gestellt zu werden. All das führt wohl dazu, dass ein Drittel der Fußball-Interessierten in einer Umfrage auf kurier.at nicht an den Durchbruch der "neuen" Generation glaubt. Nur der stets hemdsärmlig auftretende Dietmar Kühbauer (über 42 %) kommt dabei mit Abstand am besten weg. Fast außerhalb der Wahrnehmung bleibt hingegen, dass Peter Stöger in Neustadt oder Walter Kogler in Innsbruck den keineswegs logischen Klassenerhalt in der Tasche haben. Ebenfalls nicht hoch im Kurs: Peter Schöttel, weil er zwar Meister werden muss, aber kritisch gegenüber den eigenen Anhängern bleiben will. Und der ehemals kreative Spieler Ivica Vastic, der in die Defensiv-Taktik eines um den vorausgesetzten Erfolg fürchtenden Austria-Trainers flüchtet.Ob die 98er nun das Zeug dazu haben oder nicht, es ist verdammt hart geworden, Überzeugungsarbeit zu leisten in einer Liga, die sich angeblich der Ausbildung widmen soll.

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