Aber sobald es heißt, dass im Supermarktregal bald wieder Glasflaschen stehen werden, kommen Zweifel auf: Wie bitte soll man dann die eineinhalb Liter Mineralwasser nach Hause schleppen?
Glas statt Plastik
Nun ist Glas statt Plastik vergleichsweise ein Problemchen. Der wahre Entrüstungssturm ist zu erwarten, wenn der Sprit künstlich verteuert werden wird. Und daran führt offenbar kein Weg vorbei. So gut wie alle Experten – und zwar Ökonomen, nicht etwa versponnene Ökologen – glauben, dass die Klimaziele nur mit „CO2-Bepreisung“ zu erreichen sein werden.
In Österreich geht das größte Klimaproblem vom Autofahren aus, und da gilt es, mit Spritsteuern eine „Verhaltensänderung zu bewirken“, sagt etwa der Präsident des Fiskalrats, Martin Kocher.
Das zugrunde liegende Problem wurde jetzt, im corona-bedingten Wirtschaftsabschwung, besonders gut sichtbar: Die Fahrt Wien-Klagenfurt und retour beispielsweise kostet 40 Euro Diesel – da kann kein öffentliches Verkehrsmittel mithalten.
Weltrettung, konkret
Verhaltensänderungen im Verkehr werden vielen Menschen wohl am schwersten fallen. Vielleicht hilft’s, sich nicht nur Unbequemlichkeiten, sondern auch die Weltrettung konkret vorzustellen: Spaziergänge im Wald, ohne sich über Plastikflaschen am Wegrand ärgern zu müssen. Joggen entlang natürlicher Flussläufe statt Betonrinnen. Schlafen bei offenem Fenster ohne Verkehrslärm. Ein öffentlicher Raum, der auf die Bedürfnisse von Kindern und Senioren ausgerichtet ist anstatt auf freie Fahrt für Autos; der Begegnungszonen für Menschen schafft anstelle von Parkplätzen.
Die Regierung hat in der Corona-Krise das Motto ausgegeben: Schau auf dich, schau auf mich. Das würde sich übrigens auch für die Klimapolitik eignen, besser jedenfalls, als über Plastikabgaben zu streiten.
Kommentare