Grüner Pass zum Selberdrucken

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Es ist an der Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen: Österreich ist im Jahr 2021 bei der Digitalisierung ein Entwicklungsland.
Elias Natmessnig

Elias Natmessnig

Von der Regierung wurde er als Heilsbringer für die Zeit nach dem Lockdown beworben. Als App am Handy soll der Grüne Pass ein Türöffner für Veranstaltungen, Lokale und vor allem beim Reisen sein. Geworden ist es eine PDF-Datei. Es ist der nächste digitale Rohrkrepierer der Regierung.

Wir erinnern uns: Ursprünglich hätte der Grüne Pass, mit dem die Österreicherinnen und Österreicher ihren Impfnachweis einfach auf dem Handy speichern können, im April starten sollen. Dann wurde auf Juni verschoben. – Ok, es ging ja bei den Impfungen eh nicht so viel weiter. „Es wird den Grünen Pass als App geben“, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am 9. Mai nochmals in der Pressestunde an. Und in der Realität? Seit Sonntag kann man sich auf gesundheit.gv.at mit seiner Handysignatur anmelden und bekommt dann ein PDF. Das kann man sich herunterladen (und hoffen, dass man es am Handy in einem Download-Ordner bei Bedarf wieder findet) oder doch besser ausdrucken.

Es ist an der Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen: Österreich ist ein digitales Entwicklungsland. Denken wir an die Stopp-Corona-App. Mithilfe der App wollte man das Contact Tracing verbessern. Nach Datenschutzbedenken (die übrigens unbegründet waren) hat man das Projekt still und heimlich beerdigt. Mit dem Effekt, dass es bis heute kein funktionierendes Contact Tracing gibt, sobald die Zahlen etwas steigen.

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