Hinteregger-Geschäfte im Zwielicht: Ein Doppelpass ins Aus

Martin Hinteregger ist kein unbeschriebenes Blatt, hat er doch in seiner Karriere mit starken Leistungen für Highlights, aber auch mit Eskapaden für Schmunzeln, Erstaunen oder Kopfschütteln gesorgt. Sowohl in Salzburg, als auch in Frankfurt. Einige Anekdoten hat er selbst in seiner Autobiografie festgehalten.
Heinrich Sickl ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Vor allem durch seine Nähe zu den Identitären und Neonazi Gottfried Küssel, mit dem er schon 1991 als 17-Jähriger bei Demonstrationen zu sehen war.
Bei seiner Angelobung im Grazer Gemeinderat gab es Proteste gegen den damaligen FPÖ-Mandatar. Auch im Zuge von BVT-Ermittlungen tauchte sein Name auf. Sickl und Hinteregger spielen geschäftlich einen Doppelpass, der für den Teamkicker ins Out gehen könnte.
Antithese zum modernen Fußball
Das Image des unverdorbenen Naturburschen, der im Gegensatz zu den meisten Kickern mit ihren glattgebügelten Aussagen erfrischend ehrlich rüberkommt, hat Hinteregger jedenfalls verloren. Bis dato liebten ihn die Fans, weil er eben anders war. Weil er dazu stand, dass bei ihm ein Bierglas selten halb voll blieb, weil er als Antithese zum modernen Fußball-Business galt. Diese Stimmung könnte nun kippen, weil Hinteregger mit einer gesellschaftlichen Ausrichtung in Verbindung gebracht wird, bei der die Grenze zum Strafrecht auch schnell einmal überschritten ist. Auch wenn die Unschuldsvermutung freilich auch bei Hinteregger gilt.
Hinteregger gab wenig später bekannt, die Zusammenarbeit zu beenden, ob er aber tatsächlich "keine Kenntnisse über vergangene Aktivitäten seitens der Familie Sickl" hatte, darf hinterfragt werden. Klar ist, der Ball liegt jetzt auch beim ÖFB, steht der Verband in der Pflicht, Stellung zu beziehen, da grundlegende gesellschaftliche Werte, die er sich seit Jahren auf seine Fahnen heftet, in diesem Fall verletzt werden. Wer mit Aktionen Rassismus und Diskriminierung entgegen tritt, der darf in diesem konkreten Fall nicht wegschauen.
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