Geld weg oder Reformen

Geld weg oder Reformen
Dass der Bund bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich Reformen einfordert, ist ein untypischer Weg in Österreich. Aber ein richtiger.
Richard Grasl

Richard Grasl

Es gibt da ein passendes Zitat über die Korrektheit der Vorarlberger. Im Ländle sei 2 plus 2 genau 4, in Wien irgendwas zwischen 3,7 und 4,3. Auch im Umgang mit Geld wird unseren westlichsten Landsleuten ein besonders sorgsamer Umgang unterstellt. Dass bei den aktuellen Verhandlungen zum Finanzausgleich mit Magnus Brunner und Johannes Rauch zwei Vorarlberger auf der Seite des Bundes „ihrem“ Landeshauptmann Markus Wallner als einem der Chefverhandler auf der Länderseite gegenübersitzen, macht die Sache spannend. Und man würde gerne als Mäuschen diesen Verhandlungen beiwohnen.

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Noch spannender ist die dahinterliegende Frage: Gelingt den Ministern mit der Macht des Geldes auch der Anfang einer längst fälligen Strukturreform unseres föderalen Staates? Langjährige politische Kenner wissen ja, dass das Thema Verwaltungsreform seit mindestens 30 Jahren in Regierungsprogrammen steht, aber nie gelungen ist. Mit Josef Moser gab es in der Regierung Kurz-Strache sogar einen Reformminister, der als Rechnungshofpräsident viele gute Ideen hatte, aber in der Realität an den Beharrungskräften sämtlicher Institutionen scheiterte.

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