Die Wirtschaftspolitiker, die wir brauchen

Die Wirtschaftspolitiker, die wir brauchen
Investieren dort, wo es sinnvoll ist – ohne Geschenke. Ein Gastkommentar von Wolfgang Schuster.

Der Zeitung Die Welt vom 21. Oktober 2023 konnte ich entnehmen, dass der deutsche Wirtschaftsminister die Schuldenbremse infrage stellt. Headline: Habeck stellt die Schuldenbremse infrage.

Sehr interessant. Nach einer unüberlegten Wirtschaftspolitik unsers Nachbarlandes – schon durch Frau Merkel, gleichzeitig aus Kohle, Erdöl, Erdgas und Atomenergie auszusteigen – scheint dem deutschen Wirtschaftsminister nur mehr einzufallen, die Staatsschulden zu erhöhen, um die deutsche Wirtschaft mit Subventionen über Wasser zu halten.

Wie wäre es eigentlich damit, alle Förderungen ersatzlos zu streichen? Das gilt übrigens auch für Österreich bzw. die gesamte Europäischen Union.

Keine Geschenke

Was wir Bürger von unseren Politikern erwarten – und dafür haben wir sie gewählt –, ist, dass sie das Volksvermögen sinnvoll und nach der Art eines ordentlichen Kaufmannes verwalten und verteilen.

Keine Geschenke an ihr Klientel, kein Gießkannenprinzip, sparen, aber investieren dort, wo es zum Wohle der Gesellschaft und langfristig sinnvoll ist.

Wir brauchen keine Geschenke in der Form von Subventionen. Wir brauchen keine Politiker, die glauben, uns etwas geschenkt zu haben und dafür von uns Dankbarkeit erwarten. Es ist unser Geld!

Wir brauchen keine Wirtschaftsminister, die nur durch mehr Verschuldung wirtschaften können. Wir brauchen Politiker, die „zu Ende denken“. Die Dampfmaschine wurde durch den Elektro- und den Verbrennungsmotor abgelöst. Ohne politisches Lenken. Rein aus ökonomischen und gesundheitlichen Gründen.

Auch die industrielle Revolution davor erfolgte ohne Subventionen oder politische Lenkung. Es waren Erfinder, die durch ihren persönlichen Einsatz und ihr persönliches Engagement in die Geschichte eingegangen sind. Viele dieser Erfinder mussten große Rückschläge ohne fremde Hilfe hinnehmen. Am Ende aber kam der Erfolg, und das Bessere hat sich durchgesetzt.

Ohne Subventionen

Ich hoffe, Herr Habeck – und alle anderen Wirtschaftspolitiker – denken darüber nach, ob und wie es auch ohne Subventionen ginge. Mit dem frei werdenden Geld könnte man Steuern senken und unsere europäischen Wirtschaftsstandorte wieder attraktiver machen.

Die frei werdenden Beamten, die derzeit mit dem Förderwesen beschäftigt sind, werden dringend in der Privatwirtschaft gebraucht und könnten ihre Projekt- und Finanzierungserfahrung gewinnbringend einsetzten.

Ein Catch-22! Oder wollen wir alle (Schulden-)Probleme den nächsten Generationen um den Hals hängen? Ist natürlich auch eine Lösung. Ob aber diese Politik für eine Wiederwahl reicht, ist fraglich.

Wolfgang Schuster ist im Businessconsulting in Wien tätig.

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