EZB als Konjunkturstütze

EZB-Gebäude in Frankfurt von außen
Mit Zinssenkungen hilft die Europäische Zentralbank wirtschaftlich auch der schwachen deutschen Bundesregierung. Doch das alleine wird nicht reichen.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Die Ökonomen der Europäischen Zentralbank erwarten für heuer in der Eurozone nur noch ein Wachstum von 0,8 Prozent. Nächstes Jahr sollen es immerhin 1,3 Prozent sein. Wenn die Prognosen nicht erneut weiter nach unten revidiert werden, wie bereits in Deutschland und Österreich geschehen. Beide Länder befinden sich in der Rezession – Österreich erstmals zwei Jahre hintereinander.

Dass ausgerechnet Europas Konjunkturlokomotive Deutschland schwächelt, bekommen auch andere Länder zu spüren, wie eben Österreich. Klar, die schwarz-grüne Regierung in Wien hat selbst viel dazu beigetragen, dass es wirtschaftlich nicht rund läuft – zu viele Ausgaben mit der Gießkanne, zu wenig Reformen sowie Anreize für die Wirtschaft. Und dann kommt das deutsche Problem noch obendrauf. Zu spüren kriegen das aktuell etwa heimische Zulieferer. Die Autobranche steckt im Nachbarland in einer veritablen Krise, symptomatisch für den aktuellen Zustand der deutschen Industrie.

Der schwachen deutschen Bundesregierung eilt nun die EZB zu Hilfe, indem sie die Zinsen senkt und damit die Wirtschaft wieder in Schwung bringen will. Doch das alleine wird nicht reichen. Deutschland und die EU müssen selbst wieder in die Spur kommen, um den USA (und China) Paroli bieten zu können. Erst recht, wenn der neue US-Präsident Trump heißen sollte.

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