Ein Polit-Sturm im Wasserglas

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Die SPÖ sorgt sich ums heimische Wasser. Das ist nett, aber nicht wirklich mutig.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Wieder einmal wird in Österreich eine Debatte zum Thema Wasser und Privatisierung geführt. Auslöser ist das Ibiza-Video, in welchem der Ex-Vizekanzler der Republik über einen Trinkwasserflaschenhandel sinnierte. Die SPÖ fordert seither lautstark bei jeder Gelegenheit und quasi vorsichtshalber einen „Privatisierungsstopp“ der heimischen Wasserversorgung.

Dahinter steckt natürlich nur das Spiel mit der Angst der Bevölkerung. Denn das Thema Wasser ist emotional. Der tatsächliche Sachverhalt wird dabei nur zu gerne ausgeklammert. Denn Faktum ist: In Österreich muss in Sachen Wasser derzeit gar nichts gestoppt werden. Es wird nämlich kein Tropfen privatisiert. Private Spekulation mit dem Wasser ist hierzulande so gut wie unmöglich. Es existieren auch keine Pläne dunkler Mächte dazu. Die bestehende Gesetzeslage zur Wasserversorgung ist zudem bereits sehr streng gestaltet wie auch der heutige KURIER-Faktenckeck zeigt. https://kurier.at/wirtschaft/so-sicher-ist-unser-wasser-vor-dem-ausverkauf/400520419

Eine politisch mutige Diskussion wäre eine andere Frage: Wie gehen wir mit unserem Wasser eigentlich um? 130 Liter Trinkwasser verbrauchen wir täglich pro Person. Nur ein paar Liter davon werden fürs Kochen und Trinken verwendet. Über 30 Liter Trinkwasser gehen pro Person die Klospülung runter.

In der oberösterreichischen Gemeinde Eberschwang wurde unlängst eine Art Wasserluxussteuer beschlossen. Pool-Besitzer sollen demnach eine zusätzliche Wassergebühr zahlen. Der Bürgermeister gehört übrigens der SPÖ an. Vielleicht sollte er seiner Bundespartei einmal die richtigen Wasser-Themen beibringen. Denn die sorgt derzeit nur für einen Polit-Sturm im Wasserglas.

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