Ein offener Brief, aber keine offenen Karten

Ein offener Brief, aber keine offenen Karten
Wenn sich hinter Anonymität Parteipolitik versteckt, haben wir ein Vertrauensproblem.
Michaela Reibenwein

Michaela Reibenwein

Ein offener Brief also. Klingt harmlos, wäre er nicht gespickt mit Formulierungen, die man sonst in einschlägigen Telegram-Verschwörungsforen liest. Von Langzeitschäden durch die Corona-Impfung ist da die Rede. Von Geimpften als Versuchskaninchen.

Hinter diesem Brief sollen 600 Polizisten stehen. Aus allen Lagern, wie betont wird. Keine „Schwurbler“ (Zitat). Und auch nicht politisch motiviert. Eine kurze Recherche reicht, um das anzuzweifeln. Zwei der drei Personen, die namentlich unterschrieben haben, haben für die FPÖ kandidiert. Und die ist bekanntermaßen bei jeder Corona-Demo anzutreffen.

Demos (mit Namen wie: „Sturm auf Wien“), deren Teilnehmer großteils friedlich sind. Bei denen aber auch Polizisten angegriffen und beschimpft werden. Bei denen eine breite Masse bereitwillig einer gewaltbereiten, rechtsradikalen Spitze folgt und keine Anstalten macht, das zu ändern. Gleichzeitig aber Medien kritisiert, die darüber berichten.

Meinungsfreiheit? Ja! Unbedingt! Aber mit offenen Karten. Aber das hätte vermutlich nicht so hohe Wellen geschlagen ...

Ein offener Brief, aber keine offenen Karten

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