Diego Maradona: Ein Heldenleben

Diego Maradona: Ein Heldenleben
Warum der Tod von Diego Armando Maradona weit mehr ist als nur der Abschied von einem großen Fußballer
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Reden wir an dieser Stelle, an der zumeist politische Themen verhandelt werden, heute über Maradona. Warum über einen übergewichtigen, drogensüchtigen, schon seit Langem nicht mehr bedeutenden Sportler? Weil mit seinem Tod die 1980er-Jahre endgültig vorbei sind. Kein Prince mehr, kein David Bowie, kein Michael Jackson, Madonna künstlerisch verblichen – und jetzt auch noch der Abschied vom Genie mit dem hellblauen Trikot und der Nummer 10, dessen Fußballaufführungen die meisten ach so ernsten Künste überstrahlten, dessen kleine Zehe ebenso so wichtig war wie Pavarottis Stimmband, der auf den Rasen metaphysische Traumsequenzen pinselte wie De Chirico. Adiós, Diego!

Warum noch? Weil er nicht nur die Spitze des Sports symbolisierte, sondern auch die Politik seiner Zeit, die Gesellschaftspolitik ebenso wie die große (nur Naive glauben, da gäbe es einen Unterschied).

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