Die Politik im Boxring

Die Politik im Boxring
Wann setzt sich endlich die Einsicht durch, dass wir einen gemeinsamen Gegner haben, der nicht Mitglied einer Partei ist?
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Corona-Gipfel, nächste Runde. Langsam nähern wir uns einem Boxkampf, bei dem die Gegner taumeln und man immer damit rechnen muss, dass einer das Handtuch wirft oder sogar k. o. geht. Und wie im Ring wird in den Pausen in den jeweiligen Ecken (von Experten, Lobbyisten etc.) auf die Protagonisten eingebrüllt, was sie zu tun haben: Deckung verbessern, Vorsicht vor dem nächsten Haken, durchhalten, tänzeln, um dem Hammer zu entgehen.

So wird das nix. Es wird einen Sieger geben nach zwölf Runden, aber auch der wird ziemlich angeschlagen sein und muss erst einmal in die Reha.

Warum dieses martialische Bild vom Boxkampf in einer politischen Debatte? Weil die Aggression zwischen den Kontrahenten mittlerweile eine ähnliche ist. Weil die Fäuste in alle und aus allen Richtungen fliegen. Vor allem aber, weil man auch beim Boxen nur mit Strategie gewinnt, mit dem Gehirn und nicht mit Gewalt. Soll heißen: Selbst die vermeintlich brutalsten Sportler sind nur dann erfolgreich, wenn sie Gentlemen bleiben, wenn sie ein größeres Ziel verfolgen und kühlen Kopf bewahren.

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