Der Präsident der Zeitenwende

Alexander Van der Bellen
Van der Bellens nachdenkliche, professorale Art vermittelt Ruhe im Sturm. Und die Stürme haben sich noch nicht gelegt.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

Über die Rekordzahl von Angelobungen, die Bundespräsident Alexander Van der Bellen vornehmen musste, wird allerorts gewitzelt, ein Geübt-ist-er-ja-schon-Scherzchen können wir uns also angesichts seiner Wiederkandidatur verkneifen.

 

Die vielen Wechsel in Regierungsämtern haben ja auch einen ernsten Hintergrund. Sie sind ein Signal dafür, dass die stabilen, halbwegs berechenbaren Verhältnisse in der heimischen Innenpolitik vorerst der Vergangenheit angehören. Van der Bellens Vorgänger Heinz Fischer ist noch damit über die Runden gekommen, immer wieder Große Koalitionen aus SPÖ und ÖVP zu zimmern. Aber mit diesem Automatismus ist es vorbei, die Innenpolitik ist zum Experimentierfeld geworden, Van der Bellen ein Bundespräsident der Zeitenwende.

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