Denken als digitale Grundkompetenz

Symbolbild: Frau mit Smartphone
Aus digital inkompetenten Schulkindern werden inkompetente Wähler. Falschinformation und Angst sind eine toxische Mischung für die Demokratie.
Raffaela Lindorfer

Raffaela Lindorfer

Dieses Internet wird sich sowieso nicht durchsetzen.

Ein Uralt-Schmäh unter Millennials, aber scheinbar die Denkweise jener, die erst jetzt – im Jahr 2022 – draufkommen, dass es klug wäre, jedem Kind in Österreich eine „digitale Grundbildung“ angedeihen zu lassen. Derzeit gibt es nur eine verbindliche Übung als Pilotprojekt, ab dem neuen Schuljahr wird es zum Pflichtfach ab der AHS-Unterstufe bzw. Mittelschule. Gut so. Besser spät als nie.

Aber wie wird der Lehrplan aussehen? Das Technische dürfte flott abgehandelt sein: Jedes Kleinkind weiß, wie man ein Smartphone aktiviert und erlernt mit der Zeit ganz selbstverständlich, wie es zu bedienen ist. Jedes zweite Kind unter zehn Jahren hat sogar schon ein eigenes.

Das Wichtigste wird sein, den Schülern in diesem Pflichtfach beizubringen, wie sie mit dem, was ihnen da aus den Tiefen des Internets entgegenspringt, umgehen sollen. Ist das, was ich da lese, echt? Stimmt das wirklich, oder will mir hier jemand Angst machen, mich in die Irre führen?

Quellen überprüfen, seriöse von unseriösen unterscheiden – das klingt schrecklich fad und anstrengend. Die Pubertierenden werden sich köstlich amüsieren, wenn ihnen die ergraute Frau Professor etwas über TikTok erklären will.

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