Die in einigen Bereichen nicht unklugen Antworten der Tourismus- und Skiindustrie auf diese drängenden Fragen der Zeit bleiben jedoch weitgehend ungehört. Das liegt zum Teil auch daran, weil viele Kritiker bei dem Thema bewusst auf stumm schalten, um ihre Deutungshoheit behalten zu können.
Geholfen ist damit niemandem. Verantwortungsbewusster Wintertourismus ist natürlich keine einfache Sache, aber dennoch nicht komplett unmöglich. All jenen Regionen, deren Wohl maßgeblich damit zusammenhängt, wie streng ein Winter ist, schmilzt im wahrsten Sinn des Wortes die Zukunft davon. Um diese gestalten zu können, brauchen sie – neben viel Mut – verlässliche Rahmenbedingungen von der Politik. Einfach nur die Preise für Liftkarten Jahr für Jahr zu erhöhen, wird mittelfristig nicht ausreichen.
Skisport und der ORF
Dem Volkssport droht ansonsten das Volk abhanden zu kommen. Wenngleich die gewohnt guten TV-Quoten der WM noch eine andere Sprache sprechen. Wie viele skiinteressierte Teenager aber tatsächlich die rund zweistündige Abfahrtsübertragung verfolgt haben, ist eine andere, aber essenzielle Frage.
Dass dem ORF, der mit seinen Ski-Übertragungen das öffentliche Bild im Land mitgeprägt hat wie bei keiner anderen Sportart, gerade die größten Veränderungen in der Geschichte des Unternehmens bevorstehen, verschärft die Situation. Mit der Einführung einer Haushaltsabgabe wird der Öffentlich-Rechtliche noch stärker seine Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten müssen. TV-Sport aber rechnet sich mittlerweile längst auch für Private.
Der Skisport galt diesbezüglich lange als heilige, unantastbare Kuh. Die Zeiten scheinen vorbei, auch weil für einen modernen, selektiveren und organisatorisch auch etwas schlankeren ORF nicht mehr nur das Quotenargument gelten wird dürfen. Auch hier wird es harte, aber auch endlich mutige Entscheidungen brauchen.
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