Das späte Erwachen der Schulpolitik

Der KURIER hat als Erster auf die dramatische Lage in vielen Schulen aufmerksam gemacht. Bitte handeln!
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Im März 2016, also vor zweieinhalb Jahren, hat die Schuldirektorin Andrea Walach im KURIER die Lage in vielen Schulen dramatisch geschildert: „Da wächst eine verlorene Generation heran.“ Frau Walach beklagte, dass viele Kinder in der Neuen Mittelschule keine Ahnung von der deutschen Sprache haben, aber auch ihre Muttersprache nicht beherrschen. Dass es Streit unter Nationalitäten gibt und dabei der Islam eine Rolle spielt. Die Reaktion von Ministerin Heinisch-Hosek: Ein Maulkorb für die mutige Direktorin. Dann gab es für diese eine Schule auch Unterstützung.

Immerhin: Die Pädagogin Susanne Wiesinger, die jetzt mit ihrem Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“ Aufsehen erregt, darf weiter sprechen. Und hoffentlich passiert endlich etwas, was nach Frau Walachs dramatischem Appell noch nicht möglich war: Dass die Schulpolitik etwas schneller reagiert.

Ein Patentrezept gibt es nicht, aber ein paar konkrete Vorschläge könnten schon helfen. Die sogenannten Brennpunktschulen brauchen dringend Sozialarbeiter, die zu den Eltern gehen und in mühevollen Gesprächen klar machen, dass die deutsche Sprache Grundlage für ein erfolgreiches Leben in Österreich ist. Wir brauchen sofort deutlich mehr Angebote am Nachmittag. Die gibt es, auch privat geführt, von Organisationen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz. Da muss mehr Geld her. Und die muslimischen Verbände sind ordentlich gefordert. Sie müssen allen Mitgliedern klar machen, dass sie Verantwortung für ihre Kinder haben – und dass die Gesetze Österreichs zu achten sind. Es ist nicht zu spät, wenn endlich erkannt wird, dass die Lage in den Schulen heute unser Zusammenleben von morgen bestimmt.

Warum eigentlich, Frau Walach?

Die Direktorin der Neuen Mittelschule Gassergasse in Wien Margareten im KURIER-Schul-Talk.

"Warum eigentlich, Frau Walach?"

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