Das PISA-Ergebnis ist kein Grund zur Freude

Das PISA-Ergebnis ist kein Grund zur Freude
Österreich kommt bei der PISA-Studie mit einem blauen Auge davon. Der nächste Bildungsminister steht unter Reformzwang.
Michael Hammerl

Michael Hammerl

Österreich hat eines der weltweit teureren Bildungssysteme, die heimischen Schüler zählen im internationalen Vergleich aber nicht zu den besten. Die Ergebnisse der neuen PISA-Studie belegen das erneut. Ob Lesen, Rechnen oder Naturwissenschaften: Österreichs 15-jährige Schüler sind nur knapp besser als der Durchschnitt der OECD- und EU-Staaten. Sie haben sich im Vergleich zu den Leistungschecks von 2015 und 2018 vor allem beim Rechnen und Lesen verschlechtert, in den Naturwissenschaften minimal verbessert.

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Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), bisher nicht als ambitionierter Reformer aufgefallen, findet das teure Befriedigend dennoch „erfreulich“. Und ja, der Ländervergleich liefert tatsächlich ein paar Trostpflaster. Abgesehen von Japan und Südkorea haben alle Länder sprachlich oder mathematisch abgebaut. Der naheliegendste Grund sind die Schulschließungen während der Pandemie. Es gibt aber auch eine zweite Erkenntnis, die auf fast alle OECD-Staaten zutrifft: Die Auswirkungen von gravierenden Einkommensunterschieden und Parallelgesellschaften kann auch das beste und teuerste Bildungssystem nicht mehr kaschieren.

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