Tatsächlich "Licht am Ende des Tunnels"

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Es ist gut, dass es einen Fahrplan gibt, wie es in der Corona-Krise nach Ostern weitergeht. Auch wenn die Normalität noch weit weg ist.
Rudolf Mitlöhner

Rudolf Mitlöhner

Ob die Corona-Strategie der Regierung richtig war, wird man erst im Rückblick beurteilen können. Zu hoffen ist natürlich, dass Bundeskanzler Kurz recht hat, wenn er sagt, am Ende des Tages würden wir die Krankheit besiegt und das wirtschaftliche Comeback geschafft haben.

Tatsache ist, dass Österreich im internationalen Vergleich gut dasteht. Man mag manches an der Kriseninszenierung der Regierung kritisieren, sich über die mantraartige Wiederholung immergleicher Versatzstücke mokieren – alles in allem geben die Zahlen bzw. die einschlägigen Kurven der Regierung recht.

Damit sollen Pannen und Unklarheiten nicht kleingeredet werden. Wie etwa der Gesundheitsminister den „Oster-Erlass“, der am Wochenende für Verwirrung gesorgt hatte, am Montag in einem Halbsatz möglichst unauffällig wieder entsorgte, war schon bemerkenswert.

Wichtig ist, dass es jetzt immerhin eine Vorstellung gibt, wie es nach Ostern weitergeht. Es ist ein Fahrplan mit ein paar Eckdaten, der da und dort das von Rudolf Anschober schon letzte Woche avisierte „Licht am Ende des Tunnels“ erkennen lässt.

Ein sukzessives, abgestuftes Aufsperren von Geschäften vor allem, Perspektiven für den Schul- und Universitätsbereich und auch für Freizeit, Gastronomie, Hotellerie.

Silberstreif am Horizont

Freilich, vieles ist sehr vage gehalten, in sehr vielen Fällen heißt es „wird bis Ende April evaluiert“. Und ein ziemlicher „Hammer“ ist es, dass es bis Ende Juni keine Veranstaltungen geben wird: keine Konzerte, keine Opern- und Theateraufführungen, keine Sport- und sonstigen Großevents. Damit ist das Leben jedenfalls noch sehr weit von dem entfernt, was wir unter „Normalität“ verstehen.

Aber es ist gut, dass die Regierung zumindest einen Silberstreif am Horizont aufgezeigt hat. So lässt sich die medizinisch wohl noch eine Zeit lang notwendige Disziplin eher durchhalten.

Unbedingt zu fordern ist freilich auch, dass das, was jetzt im Zeichen der Krise notgedrungen hinzunehmen ist, danach wieder umstandslos entsorgt wird: vom Geldverteilen, als gäbe es kein morgen, bis zur Schulterschlussrhetorik. Die Grundgesetze von ökonomischem und politischem Wettbewerb mögen – schlimm genug – vorübergehend ausgesetzt sein, aufgehoben sind sie nicht.

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