Brexit jetzt! Es gibt keine bessere Lösung

Eine Verschiebung des Ausstiegs bedeutet nur die Verlängerung des chaotischen Status quo.
Wolfgang Unterhuber

Wolfgang Unterhuber

Es reicht. Über zwei Jahre hatten die Briten Zeit, um einen geordneten, klug durchdachten Rückzug aus der Europäischen Union vorzubereiten. Das Resultat ist stattdessen ein Murks ohne Ende. Daher kann es nur noch eine Lösung geben. Austritt. Und zwar jetzt. Egal, was es kostet. Das mag radikal erscheinen. Doch eine Verschiebung des Brexit wäre nur eine Fortsetzung der endlosen Chaos-Politik. Denn die große Lehre aus den vergangenen Jahren ist leider wohl die, dass in London mehrheitlich offensichtlich politische Egomanen am Werk sind. Am Ende würde ein Weiterwursteln noch weit größeren Schaden verursachen, als dies schon der Fall ist.

Der Vergleich mag ein wenig hinken: Aber die Griechenland-Krise wurde erst so richtig zum Mega-Problem, weil durch langes Hin und Her nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen wurde. Im Falle des Brexit kommt zudem ein Faktum, das in Festlandeuropa immer zu wenig berücksichtigt wurde: Die Briten sind seit ihrem Beitritt 1973 nie in Europa angekommen. Bestenfalls waren sie Halbtags-Europäer. Sichtbarstes Zeichen dafür ist die Tatsache, dass die Finanzgroßmacht Großbritannien nicht der Euro-Zone angehört. Aber schon in den 1980er-Jahren rumorte es heftig, als die damalige Premierministerin und „Eiserne Lady“ Margaret Thatcher mit dem Kampfruf „I want my money back“ den sogenannten Briten-Rabatt erzwang. Der EU-Beitrag der Atommacht (!) Großbritannien fiel seit 1984 daher geringer aus, als er aufgrund der Wirtschaftskraft des Landes eigentlich hätte sein müssen.

Frei nach dem Zitat von Premierminister Winston Churchill über die Demokratie lässt sich also sagen: Der sofortige Brexit um jeden Preis ist sicher die schlechteste aller Lösungen - es gibt aber keine bessere.

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