Blümel sollte antworten

Der Medienminister sollte nicht Journalisten abkanzeln, sondern sich erklären: Will er einen starken unabhängigen ORF oder nicht?

Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) will weiterhin nicht verraten, wo die Reise mit dem ORF hingeht. Nach einer zweitägigen Enquete, in der die gesamte Branche aufmarschierte, um Grundsätzliches zu erörtern, ist es Blümel lästig, danach gefragt zu werden, wie er es mit Grundsätzlichem hält.

Bleiben die GIS-Gebühren? Wird er aus dem Staatshaushalt finanziert? Lieber  wird der Minister patzig: „Herr Kappacher, ich bin enttäuscht über Ihre Fragen“, maßregelte er etwa den Interviewer im Ö1-„Journal zu Gast“. Und in der „ZiB2“ am Freitag tat er so, als wäre die Frage, wie der ORF künftig finanziert wird, eine, die ein paar Besitzstandwahrer am Küniglberg interessiere.  

Au contraire, Herr Minister:  Es ist demokratiepolitisch von höchster Relevanz, darüber zu befinden, wie groß und unabhängig der ORF sein soll. Wenn Blümel die Antwort darauf noch nicht kennt, sollte er vielleicht sein Amtsverständnis hinterfragen, nicht die Journalisten, die ihn seit Monaten um eine Antwort bitten.

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