Mein Trip in die Hungerzone

Ostermontag also. Da beginnt meine Reise in die Sahelzone, in der sich derzeit eine riesige Hunger-Katastrophe abspielt. Ich werde wohl viel Leid sehen, aber auch Zeichen der Hoffnung.
Walter Friedl

Walter Friedl

Das westafrikanische Land Niger ist so etwas wie ein blinder Fleck auf der Weltkarte. Im Normalfall kommen kaum Journalisten-Berichte von dort, der Wikipedia-Eintrag umfasst gerade einmal 13 Seiten. Und von den wenigen Bildern, die über Agenturen kommen, stammen mehr als 80 Prozent aus dem Sportbereich. Zuletzt schaffte es Niger doch in die Schlagzeilen. Weil dort nach einer verheerenden Dürre Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Insgesamt sind in der Sahelzone acht Länder betroffen und zwischen 15 und 20 Millionen Menschen. Hilfsorganisationen weisen seit Monaten auf die Katastrophe hin, passiert ist - fast - nichts. Ich reise jetzt mit World Vision Österreich nach Niger, um mir selbst ein Bild machen zu können. Ich war schon viele Male in fast allen Regionen Afrikas. Ich sah Menschen, die nicht viel hatten, aber mit Entwicklungshilfe-Programmen doch einigermaßen über die Runden kamen. Manche hatten es sogar zu bescheidenem Wohlstand gebracht.

Jetzt aber wird es ganz anders sein. Ich werde Familien treffen, die alles verloren haben: Ihre Herde, verendet wegen Wassermangels, ihr Heim. Manche werden wohl auch ihre Hoffnung veloren haben. Ich werde bis auf die Knochen abgemagerte Kinder sehen, die mich geborgen in den Armen ihrer Mütter apathisch anschauen werden. Das sind dann die Momente, in denen auch hartgesottene Journalisten feuchte Augen bekommen. Ich werde aber auch Helfer bei ihren bewundernswerten Aufgaben beobachten können. Sie können nicht alle retten, aber wie heißt der alte Spruch: Wer nur ein Leben rettet, rettet die Welt.

World Vision bittet um Spenden: PSK 90 890 000, BLZ: 60000 Kennwort: Hungersnot in Westafrika

 

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