Insel Šolta: Mein bisher schönster Fehler

Musikalische Begleiter: Denis Brižić und Boris Sokol Mihovilović
Uwe Mauch

Uwe Mauch

Mein Freund, der Maler, bietet mir Geleitschutz an. Nicht nur er!

von Mag. Uwe Mauch

über seine Ausstellung

Blog Nr. 1130: Viel dümmer geht’s nimmer. Da laden sie mich ein, auf der dalmatinischen Insel Šolta zur Eröffnung ihres Kultursommers in der Galerie in Grohote meine Porträtfotos zu zeigen, ich sage zu – und vergesse die Fotos in Wien. Die Foto-Kopien von meinem KURIER-Blog fallen sodann in böser Qualität aus dem Farbdrucker. Aber was soll’s! Ich mag solche Herausforderungen. Mein Freund, der Maler Boris Sokol Mihovilović, bietet mir Geleitschutz an, mit Gitarre und Mundharmonika. Nicht nur er!

Der Brexit, mein Exit und meine Mission

Insel Šolta: Mein bisher schönster Fehler
Lebensnah Blog Uwe Mauch

Drei Tage vor Ausstellungseröffnung erörtern wir mitEllieMay Logan, die zehn Jahre lang als Illustratorin in London gearbeitet hat, unten in Nečujam die Lage der Welt. Wir bedauern den Brexit und meinen Fauxpas. „Warum involvierst du nicht die Menschen, die du porträtiert hast?“ Fragt EllieMay am Ende. Schöner Gedanke! Drei Tage lang radle ich mit diesem Gedanken über die Insel. Noch schöner: Alle Šoltaner, die ich bitte, ihre eigenen Bilder zu meiner Ausstellung mitzubrigen, sagen zu.

Haikus, Haigas und eingelegte Sardellen

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Mein Freund, der UniversalgelehrteDinko Sule, lächelt. Selbstverständlich will er helfen. Dinko ist das Gedächtnis der Insel. Er malt, er forscht, er fotografiert, und er schreibt alles auf, was auf dem Eiland von Bedeutung ist. Nebenbei verfasst er Verse, Haikus. Für die Ausstellung bereitet er sieben Haigas (Fotografien mit drei, vier Gedichtzeilen) vor. Drei Damen werden seine Gedichte hinreißend vorlesen. Tonka, seine Frau, wird eingelegte Sardellen mitbringen. Das Leben ist ein Fest!

Insel aus Blumen und fünf Liter vom Roten

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Lebensnah Blog Uwe Mauch

AuchAnka Mateljanlässt sich nicht zwei Mal bitten. Sie hat früher in der Fabrik in Grohote gearbeitet. In der Jugoplastika. Schon seit Längerem ist Anka in Pension. An langen Winterabenden zaubert sie aus getrockneten bunten Blumen bezaubernde Inselmotive. Die Blumen hat sie übers Jahr eingesammelt, in ihrem Garten in Rogač und bei Inselwanderungen. Ihr Mann Nikola, der im alten YU auch bei Jugoplastika gearbeitet hat, spendiert fünf Liter von seinem Roten, den er selbst gekeltert hat.

Aquarelle nach der Pause von ITA – ESP

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Lebensnah Blog Uwe Mauch

Kurz vor der Halbzeit der Achtelfinalpartie Italien vs. Spanien wirdGigi Juričevićin einem Hafencafé in Maslinica gefragt, ob er seine Aquarelle in Wien oder hier auf der Insel archiviert hat. Kurz nach der Pause öffnet Gigi im Café seine Zeichenmappe. Große Kunst! Als klar wird, dass die Spanier nicht Europameister werden, fragt der Mann, der viele Jahre lang in Wien im Café Anzengruber kellneriert hat, ob ich nicht noch jemanden fragen möchte. Zu Fuß gehen wir rüber ins Atelier von Šime ...

Öl vom Pendler zwischen den Inseln

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Lebensnah Blog Uwe Mauch

Šime Glavurtićbittet in sein kleines, gut bestücktes Atelier in einem alten Hafenhaus von Maslinica. Er malt mit Öl: das Meer, die Insel, die Insulaner, den heimatlichen Hafen. Dann sagt er: „Such dir einfach aus, was du haben möchtest. Ich bin morgen Abend gerne dabei.“ Später erzählt Šime, dass seine Frau auf der anderen, der viel größeren Insel Hvar lebt. Er ist somit ein Pendler, wie ich. Nur, dass er nicht mit Zug und Rad, sondern mit seinem Boot zwischen den beiden Inseln unterwegs ist.

„Such dir aus, was du haben möchtest!“

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Vice ist bei jedem Spaß dabei!Vicko Buktenicamalt, er singt im Chor, er baut und restauriert Boote. Ihn frage ich dreißig Minuten vor Eröffnung der Ausstellung in der Galerie in Grohote, ob er mir nicht zwei Objekte vorbeibringen mag. Er nickt fröhlich. Gemeinsam gehen wir die paar Schritte von der Galerie in sein Atelier. Auch er sagt ohne Umschweife: „Such dir aus, was du haben möchtest!“ Herrlich. Auf der dalmatinischen Insel Šolta dürfen Einladungen noch mündlich ausgesprochen werden.

Dummer Fehler und ein fröhliches Ende

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Puno hvala, vielen Dank: Eine nicht näher genannt werden wollende Urlauberin aus Zagreb erklärte sich spontan bereit, zwei Bilder für meine Ausstellung anzufertigen. Diese Bilder sind mir besonders viel wert. Denn ihretwegen wurden zwei Urlaubstage geopfert, um im schönen Licht unseres Ferienhauses zu malen. Und am Ende möchte ich mich bei meiner Tochter Magdalena bedanken. Sie las meine Texte in kroatischer Sprache. Happy End! 70 Menschen hatten an diesem Sommerabend in Grohote ausreichend Spaß.

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