Shoppen im fremden Wohnzimmer

Burggasse24: Vintage-Mode und Wohnzimmer-Flair.
Marco Weise

Marco Weise

Bei uns riecht es nicht nach Vintage im Laden.

von Marco Weise

über den Vintage-Laden Burggasse24, Partys und Events

Die Gegend rund um die St. Ulrichskirche in Wien Neubau lag lange Zeit in einem Wachkoma. Vielleicht liegt es an der zwar hübschen, aber dann doch zu pompös-barocken Kirche, die den Platz vor ihr erdrückt. Sie nimmt Licht und auch Himmel. Ein wohliges Gefühl mag da nicht so richtig aufkommen. Auch die Passanten-Frequenz hält sich dort in Grenzen. Vielleicht gab es deshalb rundherum lange Zeit außer dem noch immer zu findenden Studentenbeisl Morgenstern kaum Highlights.

Shoppen im fremden Wohnzimmer

Neuerdings tut sich dort aber was. Das Eigensinnig präsentiert Mode und Kunst. Und in der Burggasse24 treffen sich seit rund einem Monat schöne Menschen zum Shoppen und Abhängen. Nach der Eröffnung mit viel zu vielen Menschen, spricht die Presse von einem "Stück London in Wien".

Hinter dem Konzept Burggasse24 steckt ein Trio: Moritz Baier, Marco Pauer und Angie Pohl. Sie bieten selektierte Vintage-Kleidung in Wohnzimmer-Atmosphäre.

Aber was unterscheidet die Burgasse24 von anderen Vintage-Läden in Wien? Angie Pohl: Die Präsentation der Kleidung, die auch sehr ausgewählt ist. Bei uns riecht es nicht nach Vintage im Laden, da wir die Kleidung waschen und sorgfältig mit der Ware umgehen. Auch kleine Events unterschiedlicher Art können in den schönen und mit viel Liebe und Schweiß renovierten Räumen abgehalten werden.

Woher kommt die im Shop angebotene Kleidung? Von Privatpersonen, Freunden, Fundus etc. Wir kaufen die Kleidung an, im Gegenzug gibt es Geld oder einen Gutschein.

Shoppen im fremden Wohnzimmer

Können sich Designer einmieten bzw. Ware anbieten? Einmieten nicht, im Moment konzentrieren wir uns primär auf Vintagekleidung. Designerware wird es früher oder später auch zu kaufen geben – aber nur in begrenzter Anzahl.

Eröffnet wurde der Shop mit sehr viel Publikumszuspruch und medialer Berichterstattung. Habt ihr das erwartet und wie haben die Nachbarn, die Nachbarschaft (Shops) darauf reagiert? Ja, es freut uns sehr, dass sich das so schnell herumgesprochen hat und die Leute positiv reagieren. Mit den Nachbarn hat es leider Probleme gegeben, die uns leid tun. Da werden wir in Zukunft aufmerksamer sein. Unsere Nachbarn Nathalie und Nick von der Inoperable Galerie freut es aber sehr, dass endlich mal ein bisschen Action in ihren Block kommt.

Die Presse hat den Ulrichsplatz in einem Artikel zu einem der schönsten Plätze Wiens gekürt? Wie seht ihr das? Der Platz ist wirklich schön und es wird Zeit, dass dort auch endlich was passiert. Man fühlt sich wohl dort, es ist angenehm und man ist im Zentrum, aber nicht mittendrinn im ganzen Rummel.

Wie anstrengend war und ist es so einen Laden zu betreiben? Wie viel Zeit habt ihr investiert? Es war einige Monate eine Baustelle - und das noch im Winter. So ein großer Laden hält einen auf Trab, wir wollen dem Kunden ja ständig etwas Neues bieten - aber auch genauso viel Spaß. Mit burggasse24 haben wir für uns und auch für andere einen Ort geschaffen, an dem man sich wohl fühlt und gerne seine Zeit verbringt. Wir bleiben fast jedes Mal nach der Arbeit noch länger dort, weil es praktisch ein Wohnzimmer für uns ist.

Welche Pläne habt ihr noch? Wird es noch eine Erweiterung geben? Wir werden ein Kaffee dazu aufmachen. Aber das wird wohl Frühling 2014 werden.

Sonne und Blumendüfte versüßen uns gerade die Zeit. Mit psychedelischen Klängen vom schottischen Trio Haight-Ashbury duftet der Mai noch besser. Versprochen. Die Band ist zurzeit auf Tournee, um ihr neues Album "...Perhaps" vorzustellen. Auch Wien steht am Tour-Plan. Feine Sache. Am Donnerstag spielen sie ihre neuen Songs um 17.00 Uhr bei einem Akustik-Showcase im Recordbag (Kollergerngasse 4). Danach geht es ab ins Chelsea, wo die Band aus Glasgow ihre unverkennbare Mischung aus Psychedelic, Pop und Folk auf die Bühne bringen wird.

Gewinnspiel: Wir verlosen 2x2 Karten für das Konzert von Haight-Ashbury Konzert im Chelsea. Eine eMail mit dem Betreff "Ash" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail benachrichtigt.

Im WUK gibt es verträumten wie schwer deppressiven, aber wunderschönen Pop von Dark Dark Dark (Nomen est omen!). Dunkel, fast geisterhaft schwebt die rauchige Stimme von Nona Marie Invie im Raum, getragen von einer Klaviermelodie, begleitet von Streichern und einem Beserlschlagzeug. Kniefall. So schön kann Leid sein.

Was in einer Februarnacht im Jahre 2007 begann, hat noch immer Auswirkungen auf die Wiener Clublandschaft. Die Rede ist vom Club Pompadour, der bislang rund 80 Mal in unterschiedlichen Konstellationen abgehalten wurde. Über die Jahre hat man bereits viele nationale wie internationale DJs und Produzenten eingeladen: Steve Bug, Guido Schneider, Solomun, Jamie Jones, Stimming, Sebo K um nur ein paar Namen zu nennen. Am Freitag feiern die Pompadour Jungs ihren 6. Geburtstag in der Pratersauna. Alles Gute von dieser Stelle. Zur Sause holt man sich mit Philipp Bader & David Delgado Verstärkung aus Berlin.

Gewinnspiel: Wir verlosen 2x2 Karten für die 6-Jahres-Feier. Eine eMail mit dem Betreff "Pomp" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

Nach Theo Parrish kommt nun auch Kerri Chandler in die Grelle Forelle. Der Superstar in Sachen gepflegter House-Musik vereinte bereits vor mehr als 20 Jahren mit seinem Label Madhouse deepen und rauen House. Seitdem war er zwar nie weg vom Fenster, verrannte sich aber im belanglosen Kommerz-House. Die musikalisch eher minderwertigen Tracks wurden vom Underground abgelehnt, aber vom Mainstream geliebt. Eine Kerri Chandler-Platte konnte man plötzlich beim Saturn kaufen - das war lange Zeit undenkbar. Seit ein paar Jahren konzentriert er sich nun wieder verstärkt auf seine Wurzeln, die im US-House-Underground liegen: "Back To The Raw".

Eines der zurzeit wohl besten wie erfolgreichsten heimischen Labels gastiert im Morisson Club beim Bubble Club: Leap Records. Die beiden Betreiber dieses feinen und in Wien ansässigen Labels sind Alex Wirth aka A:lex und Florian Scheibein. Gemeinsam werden sie am Freitag feine House- und Techno-Platten verlegen. Den Rest erledigen die Bubble-Jungs. Support your Locals!

Gewinnspiel: Wir verlosen für die Leap Records-Nacht beim Bubble Club 4 Plätze auf der Gästeliste. Eine eMail mit dem Betreff "Bubble" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

Am Samstag findet das erste Mode Talking in diesem Jahr statt. Die Fashion-Party mit Garten und Pool im Volksgarten hat sich ja sehr schnell einen Namen als Szenetreff gemacht. Wer dort in der letzten Saison nach 24.00 Uhr hingehen wollte, stand oftmals in einer unüberwindbaren Schlange. Wer also rein will, sollte sich hier anmelden und früher hingehen. Gezeigt wird - wie die Jahre zuvor - auch ein Film. Dieses Mal am Programm: "L'enfer" aus dem Jahr 1964 mit Romy Schneider. Danach beginnt das musikalische Programm - mit unter anderem Konea Ra (live).

Beim Bande À Part mit Doc Daneeka im Leopold werden die Herzen in Richtung Mischpult fliegen. Denn der Brite souled und housed sich gerne durch seine Tracks und vergisst dabei nie auf den Groove. Sein musikalisches Output reicht dabei vom Dancefloor-Kracher bis zum entspannten Stück für schöne Abende mit der oder dem Liebsten. Aber das eine schließt ja das andere nicht aus. Eben. Also hingehen.

Zum Glück verlosen wir auch noch 2x2 Karten für das Bande À Part. Eine eMail mit dem Betreff "Doc" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

In der Pratersauna werden sich Ethyl & Flori bei der Praterei durch ihre Plattensammlung spielen. Alt trifft Neu. House trifft Techno. Und Acid spielt auch eine Rolle. Die beiden Briten veröffentlichen ihre feinen, deepen und düsteren Tracks auf Labels wie Tsuba oder Secretsundaze. Gute Jungs, feiner Abend. Garantiert.

Gewinnspiel: Wir verlosen für die Praterei 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "praterei" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

Der Sonntag ist diese Woche ja kein normaler Sonntag. Denn der Montag ist frei (Pfingsten!) - und deshalb kann man das mit der Arbeitswoche und der Motivation noch um ein paar Stunden verschieben. Die Veranstaltungsreihe oder Initiative "Keinen Sonntag ohne Techno" lädt zum Open Air auf die grüne Wiese. Wo sich diese genau befindet, wurde bis dato noch nicht bekannt gegeben. Erfahren sollte man das bis spätestens Sonntag - hier.

Einen Nachtflohmarkt veranstalten die Tingel Tangel-Buben Tobola, Schmelz und Riegler. Das Angebotene wird sich aus Vintage- und Designerware zusammensetzen. Erwartet werden rund 20 Anbieter. Der Flohmarkt geht bis 24.00 Uhr. Dazwischen und danach wird gegessen, getanzt und getrunken. Tja, es gibt Schlimmeres...

Mit Dan Deacon gastiert am Sonntag ein begnadeter Musiker und herrlich durchgeknallter Typ im Wiener B72. Seine Tracks vermischen Elektro mit Pop und Punk. Mit dieser etwas schrägen, aber nie anstrengenden Mischung hat es der US-Amerikaner vom Geheimtipp zum Liebling der Hornbrillos geschafft. Rebellisch sind seine Botschaften, schwungvoll seine Beats. Müsste man seiner Musik einen Farbton zuordnen, so wäre dieser hellgrellorangegelb.

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Sie sind eine Lieblingsband von Jamie xx von The xx und haben mit ihren Tracks die Retro-Disco-Welt erobert. So richtig bekannt wurde die US-amerikanische Band rund um Mastermind Johnny Jewel aber erst durch den Film "Drive" - mit dem zuckersüßen Ryan Gosling in der Hauptrolle, der unter anderem zu den Tönen von Chromatics ums Überleben und die Liebe kämpft.

Seither steht die Band unter besonderer Beobachtung. Und das zu Recht, denn ihrem süßlichen wie schaumgebremsten Discosound ist man schnell verfallen. Auf ihren Alben covert die Band auch immer wieder Stücke von Kate Bush oder Bruce Springsteen. Ihr neuestes Werk "Kill For Love" beginnt mit einem Cover von Neil Youngs Hymne "Hey Hey My My".

Am Mittwoch spielen die Chromatics ein Konzert in der Arena zu Wien. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Gewinnspiel: Wir verlosen für das Chromatics-Konzert 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Chrom" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail benachrichtigt.

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