Aus Europa aussperren, ist keine Lösung

Der britische Premier Johnson und EU-Kommissionschefin von der Leyen
Großbritannien steckt in einer historischen Identitätskrise und braucht die EU als Partner. Die sollte London die Hand reichen.
Konrad Kramar

Konrad Kramar

Lockdown, einmal sanft, einmal hart, Gesetze mit mehr Lücken als Text dazwischen: Keine EU-Regierung, die in diesem Krisenjahr nicht falsch, zu spät oder zu zauderhaft Entscheidungen getroffen hätte. Nur mit einer Maßnahme war man verlässlich flott bei der Hand, zeigte übereifrig Tatendrang: dem Sperren von Grenzen.

Am Rande des Nervenzusammenbruchs

Kaum also hatte die am Rande des Nervenzusammenbruchs wandelnde Regierung in London die Hiobsbotschaft von der neuen Mutation des Coronavirus verkündet, da wurden auch schon von Wien bis Rom die Flughäfen für britische Maschinen zugemacht. In Paris setzte man noch eins drauf und riegelte den Warenverkehr ab.

Ein politischer Paukenschlag, mit dem sich die Regierungen Applaus auf der Zuschauergalerie zu Hause holen und den bei den Brexit-Verhandlungen bockigen Briten einen Tritt in die Kniekehlen versetzen. Langfristig positive Effekte sind davon nicht zu erwarten.

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