"Wir kommen nicht mehr aus": Heftige Proteste in der ganzen Türkei

"Wir kommen nicht mehr aus": Heftige Proteste in der ganzen Türkei
Den Absturz der türkischen Währung spürt vor allem die Bevölkerung. Diese geht deshalb seit Tagen auf die Straße.

Istanbul, Ankara, Izmir, Sinop, Trabzon - das sind nur einige der Städte und Orte der Türkei, in denen es seit vergangenem Dienstag die Menschen auf die Straßen verschlägt. Die katastrophale wirtschaftliche Lage und der stetige Fall der türkischen Lira, der sich vor allem bei drastischen Preiserhöhungen bei Lebensmitteln niederschlägt, sind der Grund der dafür. Der türkischen Bevölkerung scheint es nun endgültig zu reichen.

„Geçinemiyoruz“, was auf Deutsch etwa so viel wie „Wir kommen nicht mehr aus“ bedeutet, ist das Motto der Proteste, die Tausende Menschen in der Türkei dazu bewegt, auf die Straßen zu gehen. „Wir möchten wie Menschen leben können“ ist auf Plakaten zu lesen, Rufe nach Rücktritten und Neuwahlen sind zu hören.

Der Frust gegenüber der Regierung ist groß.

Die meisten Kundgebungen wurden offiziell nicht genehmigt, was die Polizei dazu befugte, die Menschenmengen aufzulösen. Dabei kam es zu teils sehr brutalen Szenen.

Zahlreiche Verhaftungen

Am 24. November wurden in Istanbul bereits 70 Personen verhaftet, wie die Zeitung Cumhuriyet schreibt. Sie wurden allerdings am nächsten Tag wieder entlassen. Bei den Prosteten in der Hauptstadt Ankara kam es am Wochenende zu 17 Verhaftungen.

Darunter war auch die Journalistin Öznur Değer, die über die Proteste berichtete und deren Kamera beschlagnahmt wurde.

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