Wie außergewöhnliche Schultalente gefördert werden

Wie außergewöhnliche Schultalente gefördert werden
Seit 2006 unterstützt der Verein START Stipendien Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund, die in Wien zur Schule gehen.

Dalae Meshakea hat noch großes vor. Sie will beweisen, dass sich Frauen mit Migrationshintergrund im IT-Bereich und als Führungskräfte etablieren können. Die aus Syrien stammende 17-Jährige besucht dafür derzeit den Zweig „Digital Business“ an der BHAK 10. „Auch wenn meine Ziele sehr hochgesteckt sind: Ich bin mein eigener Boss. Ich gehe gerne auch mal den schwierigeren Weg, weil ich solche Herausforderungen liebe“, so die Syrerin.

Auf ihrem Weg wird Meshakea von START Stipendien gefördert. Seit 2006 unterstützt der Verein Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund, die in Wien zur Schule gehen. Bei der Begrüßungsfeier am 5. Oktober wurden 20 neue Stipendiat:innen willkommen geheißen. Die Feier hielt aber auch einige Abschiede bereit, 16 Stipendiat:innen sagen nach erfolgreicher Matura „Dankeschön“.

Zu Beginn nicht leicht in Österreich

„Ich fühle mich geehrt, heute hier zu sein und ich bin allen Menschen, die an mich geglaubt haben, unheimlich dankbar“, erzählt die 21-jährige Elnaz Sharhokhi in ihrer Rede zur Begrüßungsfeier. „Für mich war es zu Beginn in Österreich nicht leicht, denn ich habe mich oft allein und wenig verstanden gefühlt. Mein Ziel war es immer, aufs Gymnasium zu gehen und ich habe nie aufgeben, bis ich es erreicht habe“, so die Schülerin des Gymnasium Antonkriegergasse über sich selbst. Nach der Matura möchte die in Afghanistan geborene START-Stipendiatin Rechtswissenschaften studieren. Die Patenschaft für die Schülerin hat der Rotary Club Wien Nestroy übernommen.

Anfangs war die Umstellung in Österreich und der Schulalltag auch für Amir Rajabi eine große Herausforderung. „Das erste Mal habe ich Deutsch gehört, als wir in eine Unterkunft gebracht wurden. Das war 2015“, schildert der 16-jährige Schüler mit afghanischer Herkunft seine Erfahrungen. „Ich dachte erst, es ist gar nicht möglich, diese Sprache zu erlernen. Doch schon ein Jahr später konnte ich gut Deutsch sprechen.“ Nach seinem positiven Asylbescheid zog Rajabi nach Wien und besucht nun als START-Stipendiat das Gymnasium Ettenreichgasse. Die Patenschaft für den Schüler hat L’Oréal übernommen.

Bewundernswertes Engagement

In ihrer Rede lässt auch Jovana Crnic ihre dreijährige START-Zeit Revue passieren. Vieles gelernt und noch mehr Freundschaften geschlossen, hat die Matura-Absolventin der BHAK 10. Für die 19-jährige heißt es nun Abschied von ihrer „START-Family“ zu nehmen. Jetzt wartet das Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien auf die aus Serbien stammende START-Alumna.

„Das Engagement unserer Stipendiat:innen ist jedes Mal wieder bewundernswert. Natürlich sind Abschiede immer auch etwas traurig. Wenn wir aber sehen, zu welchen tollen jungen Erwachsenen sich unsere Absolvent:innen entwickeln, überwiegt klar die Freude. Unseren Absolvent:innen sowie unserer neuen Stipendiat:innen wünsche ich alles Gute und viel Erfolg. Wir werden in Zukunft noch viel von ihnen hören“, so die Geschäftsführerin des Vereins START-Stipendien Katrin Bernd bei der Begrüßungsfeier.

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