Getötete Kinder in Kroatien: Der mutmaßliche Mörder ist wieder ansprechbar

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Der Wiener, der unter Verdacht steht, seine drei Kinder getötet zu haben, hat erstmals mit den behandelnden Ärzten gesprochen.

Der tragische Vorfall, der sich in der Nacht zum Samstag in Zagreb ereignet hatte, versetzte ganz Kroatien, aber auch Österreich in Schockstarre. Ein 56-jähriger Österreicher soll seine drei Kinder erstickt und anschließend versucht haben, sich selbst umzubringen. Die von einem Freund alarmierte Polizei fand Harald K. im bewusstlosen Zustand. Es bestand der Verdacht, dass der Verdächtige unter Einfluss von Psychopharmaka stand

Wie der regionale Sender N1 nun berichtet, habe Harald K. am Montagvormittag begonnen, erstmals mit Ärzten über seinen Gesundheitszustand zu kommunizieren. Er könnte am Montag oder Dienstag aus dem Krankenhaus Sestre milosrdnice entlassen werden, wonach er zur kriminalpolizeilichen Untersuchung geschickt werden soll. Dann folge das Standardverfahren, heißt es, die Vernehmung bei der Staatsanwaltschaft und der Gang vor den Ermittlungsrichter.

Todesursache noch unbekannt

Wie N1 berichtet, ist es zu erwarten, dass die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt. Es bestünde auch die Möglichkeit, ihn in eine psychiatrische Klinik zu bringen, sollte festgestellt werden, dass er unzurechnungsfähig sei. Dies sei allerdings eine weniger wahrscheinliche Option, heißt es.

Die Obduktion der drei ermordeten Kinder sei zwar abgeschlossen, es werden jedoch weitere toxikologische Befunde erhoben, um festzustellen, wie die Kinder gestorben sind - in Folge einer Medikamentenvergiftung oder der Erstickung.

Am Samstag schrieben einige Medien, es habe bereits früher eine Anzeige gegen Harald K. wegen häuslicher Gewalt gegeben. Die Staatssekretärin des Familienministerium Margareta Mađerić dementierte dies. "Die Eltern waren 2018 zur Beratung ins Sozialhilfezentrum gekommen, da sie geschieden waren. Sie hatten eine gemeinsame Betreuungsvereinbarung und danach wurde nichts mehr unternommen. Das Zentrum hatte keinen einzigen Antrag, weder von Einzelpersonen, noch von der Mutter oder andere Stellen, die auf Gewalt hinweisen würden".

 

Begräbnis womöglich in Bosnien

Die bosnische Tageszeitung Dnevni Avaz schrieb bereits am Sonntag, dass die drei Kinder - Zwillinge im Alter von sieben Jahren und ein 4-jähriger Bub - im bosnischen Küstenort Neum bestattet werden könnten. 

Die Mutter der Kinder, die sich vor Jahren von Harald K. hat scheiden lassen, habe sich zum Zeitpunkt des tragischen Vorfalls in ihrem Geburtsort Neum befunden, schrieb das Blatt. Dort würden ihre Eltern leben, bei denen die Kinder ihre Sommerurlaube verbracht haben. 

 

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