Serbiens Umweltschützer fordern gesetzliches Aus für Lithiumabbau

Protest against plans to mine lithium in Serbia
Um das Regierungsgebäude in Neu-Belgrad sorgten mehrere kleinere Aktivistengruppen für eine Verkehrsblockade.

Mehrere serbische Umweltschutzverbände haben den Nationalfeiertag am Dienstag für einen weiteren Protest gegen den Lithiumabbau genutzt. Die Demonstranten verlangten, dass nach dem Stopp des umstrittenen Projekts "Jadar" ein dauerhaftes Abbauverbot für Lithium gesetzlich verankert wird. Kurz nach Mittag versammeltenden sich in der serbischen Hauptstadt mehrere kleinere Gruppen von Aktivisten und blockierten den Verkehr um den Regierungssitz im Stadtviertel Neu-Belgrad.

Ein großes Polizeiaufkommen hinderte die Protestierenden daran, sich dem in einem Park liegenden Gebäude allzu sehr anzunähern. Die Anführer des Protestes, der Umweltschutzverband "Kreni-pokreni" (Beweg Dich - Beginn den Wandel), fordert die Erlassung eines Gesetzes, durch das ein möglicher Lithiumabbau in Serbien dauerhaft untersagt werden soll.

Regierungsstopp nur vorläufig?

Die Regierung von Ministerpräsidentin Ana Brnabić hatte im Jänner nach landesweiten massiven Protesten das geplante Lithiumabbauprojekt "Jadar" in der Region um die westliche Stadt Šabac gestoppt. Dort wollte der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto laut früheren Ankündigungen 2,4 Milliarden Dollar in den Lithiumabbau und dessen Verarbeitung investieren.

Lokale Umweltschützer befürchten, dass der Regierungsstopp nur vorläufig ist und das Projekt nach den für Anfang April geplanten Wahlen wieder aufgenommen werden könnte. Als Hinweis dafür sehen sie, dass der australische Bergbaukonzern seine Pläne nicht aufgegeben hat und den Aufkauf vom Land in der Jadar-Region fortsetzt.

Vučić lehnt Gespräche ab

Präsident Aleksandar Vučić hat es in den vergangenen Tagen abgelehnt, sich mit Umweltschützern aus der Region Jadar zu treffen, die vor seinem Amtssitz in Belgrad am Donnerstag bereits Zelte aufgestellt haben.

Die Straßenblockaden am Dienstag wurden während der Zeremonie zur Verleihung höchster Staatsorden anlässlich des Feiertags abgehalten.

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